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10/07/2023

Lesezeit 6min

Gina Borchert

Gina Borchert

Marketing & Kommunikation

Nachhaltiges Reisen – Mit dem Fahrrad über die Alpen

Interview mit Frederieke Parlings über eine besondere Radreise

Urlaube in der näheren Umgebung sind nicht nur klimafreundlicher, sondern auch stressfreier bei der Planung und spontaner möglich. Ein Urlaub mit dem Fahrrad bietet sich da besonders an. Hier gilt: der Weg ist das Ziel. Neben den klimatechnischen und gesundheitlichen Vorteilen, bietet das Radreisen die Möglichkeit, einen sehr ereignisreichen Urlaub für vergleichsweise geringere Reisekosten zu bekommen. Im Jahr 2022 haben sich ca. 4,6 Millionen Menschen für eine Reise mit dem Rad entschieden. Unsere Düsseldorfer Kollegin Frederieke Parlings, Teamleiterin Bau- & Projektmanagement gehörte dazu und hat Urlaub mit dem Fahrrad gemacht. Wir haben uns mit ihr über ihre Radreise auf der Via Claudia Augusta von Augsburg zum Gardasee unterhalten.

Hallo Frederieke, wie bist du dazu gekommen, Urlaub mit dem Fahrrad zu machen?
Mein Mann und ich fahren beide sehr gerne Fahrrad in der Freizeit und haben auf der Suche nach einem Aktivurlaub spontan die Idee gehabt, mit dem Rad zu reisen. Wir sind gerne draußen in der Natur, haben Lust uns zu bewegen und meine Geschwister haben auch bereits mehrere Radurlaube gemacht, von denen sie uns begeistert erzählt haben.

Dann nimm uns doch mal kurz mit: Wo seid ihr langgefahren und wie habt ihr die Strecke gefunden?
Der Partner meiner Mutter hat einen Ordner mit Radroutenempfehlungen, den wir durchgeschaut haben. Die Beschreibung zur Via Claudia Augusta hat aufgrund der Alpenquerung direkt unsere Aufmerksamt erregt. Wir dachten: Warum nicht? Vor allem, da es die einfachste Alpenquerung mit dem Fahrrad ist. Dann haben wir recherchiert, wie lang die Etappen sind und ob es an der Strecke genug Campingplätze gibt. Wir wollten dann einfach mal gucken, wie weit wir kommen und wussten nur, dass wir auf jeden Fall am Gardasee vorbeikommen wollten.

Da wir einen Freund in Augsburg haben, bei dem wir übernachten konnten, sind wir dort gestartet. Wir haben uns aufs Fahrrad geschwungen und sind einfach losgeradelt. Den ersten Campingplatz hatten wir reserviert, weil wir uns nicht ganz sicher waren, wie die Auslastung ist. Aber mit einem Zelt kriegt man wirklich überall einen Platz. Und dann sind wir immer weitergefahren und haben spontan grob überlegt, wo wir hinwollen und ob wir das schaffen.

Nachhaltiges Reisen – Mit dem Fahrrad über die Alpen

Zwischenstopp am Reschensee

Wie lange wart ihr insgesamt unterwegs?
Wir waren acht Tage unterwegs, es waren auch acht Etappen mit zwei Pässen und insgesamt 537,6 Kilometer. Die längste Etappe hatte ca. 110 km und die kürzeste ca. 35 km, wobei die kürzeste die anstrengendste war, weil es dort fast durchgehend bergauf ging.

Und wie ist die Strecke? Gibt es dort Radwege oder fährt man viel auf Straßen?
Die Strecke ist relativ gut ausgebaut, da es eine bekannte Fahrrad-Fernstrecke ist. Es gibt genügend Unterkünfte und meistens Radwege, die auch gut ausgebaut sind. Am Reschenpass gibt es beispielsweise keinen Radweg, aber dafür auch kaum Autos. Wir haben uns auf der ganzen Strecke nicht von Autos gestört gefühlt.

Es gibt Anbieter für organisierte Touren inkl. Gepäcktransport und Übernachtungen. Wir haben uns einfach fürs Fahrrad und fürs Zelt entschieden, weil wir flexibel sein wollten und es natürlich auch günstiger ist. Zudem lieben wir es, in der Natur zu zelten. Aber es ist für jeden was dabei, es gibt z. B. auch eine E-Bike-Infrastruktur. Und die Unterkünfte sind auf Radfahrer vorbereitet, sodass man sein Fahrrad immer sicher abstellen oder gegebenenfalls auch mal zwischendurch reparieren kann.

Was war ein Highlight auf der Strecke? Was hat dir am besten gefallen?
Ein Highlight ist immer, wenn man einen Pass bezwingt, am Ende oben steht und dann auf der anderen Seite wieder runterfahren kann. Von diesen Pässen gab es zwei Stück auf der Reise (Fernpass und Reschenpass).

Am schönsten war es, als wir nach Bezwingung des Reschenpasses von Österreich nach Italien gefahren sind. In Österreich hatte es den Vortag geregnet und dann kamen wir nach Italien und die Sonne schien. Es ging bergab durch das Etschtal, vorbei an Städten wie Meran und Trient zum Gardasee. Einfach traumhaft und sehr zu empfehlen, vor allem mit der Ankunft am Gardasee

Gab es noch irgendwas, was negativ aufgefallen ist? Was nicht so war, wie ihr euch das vorgestellt habt?
Nein, es war alles sogar besser als erwartet. Wir haben nette Reisende kennengelernt und konnten uns mit anderen Radfahrer*innen austauschen, was ja auch sehr wichtig ist. Es gab wirklich nichts Negatives.

Dann abschließend noch die Frage: Das war eure erste Radreise. Habt ihr schon die nächste geplant?
Mittlerweile haben wir ein kleines Kind, daher müssen wir das jetzt etwas anders angehen. Aber wir wollen auf jeden Fall noch mal eine Radreise machen. Dann eben mit kürzeren Etappen und auch mit weniger Steigungen. Wir hatten schon mal recherchiert, und man kann auch gut eine längere Tour Richtung Osten machen, z.B. an der Donau entlang. Wir schauen mal, es gibt aber super viele Möglichkeiten und wir können uns gut vorstellen, sowas noch mal zu machen – auch mit Kind.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke, Frederieke!

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