Persönliches Wachstum in einem internationalen Umfeld
Ein Interview mit Sebastian Schultheis
Sebastian Schultheis
Sebastian Schultheis
Direktor Ingenieurbauwerke bei Sweco in Frankfurt am Main
Sebastian Schultheis ist schon seit mehr als 20 Jahren bei Sweco im Bereich Ingenieurbauwerke tätig. Von seinen Weg vom Jungingenieur zum Direktor für Brücken- und Tunnelplanungen berichtet er im Interview.

Herr Schultheis, wie lange sind Sie schon als Bauingenieur tätig und wie sind Sie zu Sweco gekommen?
Ich habe in Gießen Bauingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Konstruktiver Ingenieurbau studiert. Als ich 1999 fertig war, bewarb ich mich initiativ bei Sweco. Eigentlich wollte ich im Bereich Hochbau und Tragwerksplanung arbeiten und bin dann eher zufällig im Ingenieurbau, bzw. Brückenbau gelandet. Ich hatte von Anfang an spannende Aufgaben und fand es direkt faszinierend, wie vielfältig die Arbeit ist, da sie Tragwerksplanung und Objektplanung vereint und es nicht nur um Funktion geht, sondern auch um Ästhetik.
„Der Brückenbau vereint Tragwerksplanung und Objektplanung“
Wie läuft die Einarbeitung ab?
Eine intensive Einarbeitung ist für uns das A und O. Wir arbeiten in hochkomplexen Bereichen und umso wichtiger ist es, junge Ingenieur*innen sachte an die Projekte heranzuführen. Dafür haben wir ein spezielles Patenprogramm entwickelt. Gerade am Anfang meiner Karriere habe ich sehr von den Erfahrungen langjähriger Kolleg*innen profitiert. Heute bin ich zwar viel ins Management eingebunden, aber freue mich immer, wenn ich in technischen Prozessen mitwirken und jüngeren Kolleg*innen Unterstützung geben kann.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es bei Sweco?
Wer sich weiterentwickeln will, ist hier genau richtig: Ein Eckpfeiler von Sweco ist die Förderung der Mitarbeitenden. Wir haben vielfältige Karrierepfade und bieten verschiedenste Entwicklungsperspektiven. Ich selbst habe ja direkt nach dem Studium als Jungingenieur angefangen, wurde nach 10 Jahren Berufserfahrung Ressort- und anschließend Bereichsleiter. Inzwischen bin ich als Direktor für Brücken- und Tunnelplanungen in ganz Deutschland zuständig.
Wer internationale Luft schnuppern möchte, bekommt die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen und dort an Projekten mitzuwirken. Wir hatten z. B. schon Mitarbeitende, die für eine Zeit bei Sweco in Finnland oder Schweden gearbeitet haben. Insgesamt ist alles sehr flexibel und es gibt immer die Möglichkeit, sich im Unternehmen zu verändern. Sei es mobiles Arbeiten, ein Team- oder Standortwechsel – das ist prinzipiell alles kein Problem und wir versuchen immer, individuelle Lösungen zu finden.
Was macht die Arbeit für Sie denn sonst noch so außergewöhnlich?
Sweco ist ein großes internationales Unternehmen mit verschiedensten Fachbereichen und vielen unterschiedlichen Projekten. Die Bandbreite reicht von Leuchtturmprojekten wie Stuttgart 21 oder Schnellfahrstrecken für die Bahn bis hin zu kleineren, lokalen Projekten in Kommunen oder Landkreisen. Wir sind immer nah an unseren Kunden, können dabei gleichzeitig auf ein internationales Netzwerk zurückgreifen und es gibt nichts, wofür man nicht eine*n Kolleg*in findet, der oder die sich damit auskennt. Das finde ich auch nach so vielen Jahren immer noch faszinierend.
Gibt es Projekte, an die Sie besonders gerne zurückdenken?
Eines meiner persönlichen Highlights war die Frankfurter Osthafenbrücke, deren Planung ich als Projektleiter komplett begleiten durfte. Aber auch der Überflieger am Autobahnkreuz Aachen war ein spannendes Projekt und ein besonderes Bauwerk. Die bestehende Autobahnbrücke musste erneuert werden. Wir standen vor einigen technischen Herausforderungen und hatten schwierige Rahmenbedingungen, wie z.B. schlechten Baugrund – und das in einem Erdbebengebiet. Letztendlich haben wir eine technisch gute Lösung gefunden, die auch optisch etwas hermacht. Auf besonderen Wunsch haben wir die Brücke in den Farben der Stadt und des Fußballclubs gestaltet. Somit stehen hier jetzt wohl die zwei einzigen gelb-schwarzen Autobahnbrücken Deutschlands…
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schultheis!