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20/06/2023

Lesezeit 4min

Susanne Tettinger

Susanne Tettinger

Country Project Leader Urban Insight

Maßnahmen zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit

Die Gesundheitskrise und andere anhaltende Konflikte haben die Verwundbarkeit unserer Gesellschaft offenbart und gezeigt, wie stark Gemeinschaften von den globalen Versorgungsströmen abhängig sind. Krisen bieten aber auch die Möglichkeit, aus ihnen zu lernen und sich auf die Zukunft vorzubereiten. Könnten uns Versorgungskrisen in diesem Sinne helfen, widerstandsfähiger zu werden?

Die jüngsten Versorgungsengpässe haben deutlich gemacht, dass wir unsere Gesellschaft widerstandsfähiger gestalten müssen. Störungen bei der Verteilung von Grundversorgungsgütern wie Lebensmitteln, Wasser und Strom bergen zusätzliche Risiken für die lebenswichtigen Funktionen der Gesellschaft (z. B. steigende Lebenshaltungskosten, sinkender Wohlstand des Einzelnen, unfreiwillige Migration, soziale Konflikte usw.). Solche Kettenreaktionen wiederholen sich auf mehreren Ebenen und stellen neue Anforderungen an unsere städtische Umwelt. Aus diesem Grund suchen immer mehr Städte nach innovativen Wegen, um mit Engpässen, Störungen und Umweltbelastungen umzugehen.

Alternative Lieferketten tragen dazu bei, unsere Optionen zu diversifizieren, das erforderliche Maß an Selbstversorgung zu erreichen, die Reaktions- und Abhilfemöglichkeiten in Krisensituationen zu verbessern und die Ressourcen zu optimieren, um den Druck auf lokaler oder globaler Ebene zu verringern.

Vom Ausnahmezustand zur Widerstandsfähigkeit

Wie können wir eine ressourcenstarke Gesellschaft entwickeln, die besser auf die Unterbrechung von Versorgungsketten vorbereitet ist? Welche Maßnahmen sind erforderlich, um die Bewertungs-, Anpassungs- und Handlungsfähigkeit einer Gemeinschaft zu verbessern? Wie können wir in unsicheren Zeiten die Ressourcen optimieren und nachhaltige und widerstandsfähige Lebensmittel-, Wasser- und Energiesysteme entwickeln?

Dazu untersuchen Sweco-Expert*innen aus unterschiedlichen Disziplinen Maßnahmen, die für die Entwicklung „ressourcenstarker Gesellschaften“ erforderlich sind. Sie analysieren verschiedene Strategien zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit, wobei sie sich jeweils auf unterschiedliche Maßnahmen konzentrieren, wie z. B. der Minimierung von Auswirkungen einer Krise, den „Sprung nach vorn“ und systemische Veränderungen.

Urban Insight: Ressourcenstarke Gesellschaften

Widerstandfähigkeit von Solarenergie – Notstrom aus Sonnenkollektoren bei Stromausfällen

Die erste Stufe des Aufbaus einer größeren Widerstandsfähigkeit minimiert die Auswirkungen einer Versorgungskrise und erhöht die Wirksamkeit der Reaktion in Notsituationen. Eine ressourcenstarke Gesellschaft muss daher einen autonomen und diversifizierten Zugang zu grundlegenden Ressourcen gewährleisten. Ein gutes Beispiel dafür ist die Schaffung einer größeren Widerstandsfähigkeit der Haushalte.

Die Urban Insight-Studie „Solar Energy Resilience: Emergency power from solar panels during blackouts“ unterstreicht die Rolle der Solarenergie bei der Abmilderung der durch Stromausfälle verursachten Unterbrechungen. In dieser Studie analysiert Sweco, wie die Widerstandsfähigkeit durch die Installation von Solarmodulen und Notstromwechselrichtern in Privathaushalten erhöht werden kann.
Nur wenige Menschen wissen, dass herkömmliche netzgekoppelte Solarmodule während eines Stromausfalls nicht funktionieren. Wenn alle neuen Solaranlagen für Privathaushalte, die zwischen 2023 und 2028 installiert werden, mit Notstrom-Wechselrichtern ausgestattet würden, könnten 8 % der Bevölkerung aller neun in der Studie untersuchten europäischen Länder während eines Stromausfalls Zugang zu Strom haben. Durch den Anschluss von drei benachbarten Haushalten an ein System könnte diese Abdeckung auf 33 % erweitert werden.

Die in die Studie einbezogenen Länder sind Belgien, die Tschechische Republik, Dänemark, Finnland, Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Schweden und das Vereinigte Königreich. Davon weisen die Niederlande das größte Potenzial zur Steigerung der Energieresilienz auf – sie könnten fast 100 % ihrer Bevölkerung abdecken. Im Gegensatz dazu hinken die nordischen Länder bei der Einführung von Solarenergie noch hinterher.

Urban Insight: Ressourcenstarke Gesellschaften

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