Denkmalgerechte Instandsetzung und Modernisierung der Beethovenhalle Bonn

Auftraggeber

Städtisches Gebäudemanagement Bonn (SGB)

Fachbereich

Tragwerksplanung

Projektzeitraum

2014 – 2019

Umbau, Erweiterung und Sanierung der denkmalgeschützten Beethovenhalle in Bonn

Das Gebäude wurde in den Jahren 1956 bis 1959 i. W. aus Stahlbeton in Ortbetonbauweise errichtet. Die Decken sind i. d. R. als Plattendecke, die Decken über den eingeschossigen Gebäudetrakten als Rippendecken, auf Unterzügen bzw. Wänden ausgebildet. Der große Saal ist mit genieteten Stahlfachwerkbindern überspannt und mit Stegzementhohldielen (Bimsbeton) auf dem Obergurt abgedeckt. Am Untergurt sind Stegzementhohldielen als bedingt begehbare Decke angeordnet.

Das Studiodach überspannen Stahlvollwandträger mit aufgelegten Stegzementhohldielen. Gegründet ist das Gebäude auf Einzel- und Streifenfundamenten in unterschiedlichen Tiefenlagen. Teilweise sind alte Mauerwerksreste (mutmaßlich Reste der Bastionsbefestigung des 17. Jahrhunderts) mit zur Gründung benutzt worden. Die bis zu 5 m tiefen Unterfangungen der Fundamente für die Tieferlegungen wurden mit dem Hochdruckinjektionsverfahren (HDI) hergestellt. Diese Unterfangungskörper wurden rückverankert, sodass sie im Bauzustand die Baugrubensicherung darstellten.

Klassischer Schwerpunkt der baulichen und technischen Multifunktionalität

Die Beethovenhalle sollte weiterhin für das Beethovenorchester, sowohl für Proben als auch Konzerte, zur Verfügung stehen. Die bauliche und technische Multifunktionalität hat dementsprechend einen klassischen Schwerpunkt. Sämtliche Planungen wurden unter Beachtung des vorbeugenden Brandschutzes, Denkmalschutzes und des Urheberrechtes geplant und abgestimmt.

©  Renderings: Nieto Sobejano Arquitectos

Beethovenhalle, Bonn, Eingangsbereich

Die neue unterirdische Technikzentrale unter dem Wirtschaftshof wurde zur Sicherstellung der Auftriebsicherheit für eine 5,5 m Wassersäule eines 100-jährigen Hochwasserereignisses mit Zugpfählen rückverankert. Für die Herstellung des Verbindungstunnels mussten mehrere Wände im Bauzustand mit Abfangekonstruktionen unterstützt werden. Für den Einbau der neuen haustechnischen Anlage wurden im Gebäude ca. 850 neue Durchbrüche hergestellt.

Die neue Dachkonstruktion über dem Studio besteht aus einem Raumfachwerk und aufgelegter Betondecke. Der Nachweis der Feuerwiderstandsdauer von mind. 30 min erfolgte auf Grund einer Brandsimulation und einer Heißbemessung der Stahlkonstruktion.

Unsere Leistungen

  • Tragwerksplanung Gesamtprojekt
  • Umbau-, Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen Leistungsphasen 1 bis 6 und 8
  • Statische Berechnungen der Bauzwischenzustände und Interimsmaßnahmen
  • Konstruktiver Brandschutz, inklusive Heißbemessung der Stahlfachwerkkonstruktion des Daches über dem kleinen Konzertsaal
  • Fassadenplanung der denkmalgeschützten Natursteinfassade
  • Untersuchung und Begutachtung der Rabitzdecke mit den Akustikelementen über dem Großen Saal