Integriertes Naturtourismuskonzept Ammer
Konzept zur Entwicklung nachhaltiger touristischer Infrastruktur entlang der Ammer
Zunehmender Erholungsdruck aus den Ballungsräumen (München und Augsburg), sich wandelnde Bedürfnisse der Erholungssuchenden und Konflikte zwischen Freizeitnutzung und Naturschutz machen eine Strategie zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Erholungs- und Freizeiträume entlang der Ammer erforderlich. Die Entwicklung des integrierten Naturtourismuskonzepts erfolgt in unterschiedlichen, aufeinander abgestimmten Arbeitsschritten und unter intensiver Beteiligung der lokalen Akteure.
Die Ammer
Dieser in weiten Teilen noch intakte Alpenfluss im bayerischen Alpenvorland bietet dank seiner verschiedenen Gesichter hohes touristisches Potenzial. Das Gewässer verändert sich im Flusslauf immer wieder – an manchen Stellen ist es ein ruhig fließender und leise vor sich hin gurgelnder Gebirgsbach, an anderen Stellen ein rauer Fluss mit reißenden Fluten. Gleichermaßen ist der naturschutzfachliche Wert der sensiblen Ökosysteme von hoher Bedeutung für die Region.
Bestandsanalyse und Kriterienkatalog
Basierend auf einer umfassenden Bestandsanalyse werden gemeinsam Ziele und Maßnahmen- bzw. Projektvorschläge für die zukünftige touristische Entwicklung der Ammer von der Quelle bis zur Mündung in den Ammersee formuliert. Dabei werden die Belange von Naturschutz und Tourismus auf gleicher Augenhöhe betrachtet.
Hierzu wird von Sweco ein Kriterienkatalog erarbeitet, welcher auch in Zukunft von lokalen Akteuren für eine Einschätzung von Maßnahmen verwendet werden kann.
20 Umsetzungsmaßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung
Anhand von Kriterien aus Natur und Landschaft, ähnlichen touristischen Voraussetzungen sowie Lage und Erschließung hat Swecos Projektbearbeitungsteam den Flusslauf der Ammer von der Quelle bis zur Mündung in den Ammersee in sechs Abschnitte unterteilt. Entlang der jeweiligen Flussabschnitte wurden unterschiedliche touristische und naturschutzfachliche Ideen für eine nachhaltige Entwicklung der Region erarbeitet.
Daraus entstanden dann 20 konkrete Umsetzungsmaßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung entlang der Ammer. Für die daraus entwickelten Startprojekte sind die nächsten Schritte identifiziert und die Umsetzung dieser kann erfolgen.
Wissens- und Erfahrungsaustausch
Neben der erfolgreichen Entwicklung der Startprojekte hat der Prozess der Zusammenarbeit für das integrierte Naturtourismuskonzept einen vielversprechenden Zusatznutzen für die Region ergeben: So kam es während der Arbeit zu einem intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen allen Beteiligten. Damit ist das Wissen um Naturschutzqualitäten und touristische Potenziale bei den jeweiligen Akteuren auf dem gleichen Stand und wird gegenseitig respektiert.
Dynamik in der Region
Durch die aktive Vernetzung und zahlreichen Dialoge ist zudem eine enorme Dynamik in der Region entstanden, die konkrete Entwicklungen erst möglich gemacht hat. Die Akteure ziehen gemeinsam an einem Strang, erarbeiten Projekte und gehen Umsetzungsmaßnahmen an. Die gesteckten Ziele, die die Auftraggeber mit dem integrierten Naturtourismuskonzept an der Ammer verfolgt haben, sind damit erreicht, und das Konzept kann zukünftig einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung der Region leisten.
Der Grundstein ist gelegt
Das gemeinsam erarbeitete integrierte Naturtourismuskonzept an der Ammer ist der Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung attraktiver und nachhaltiger Naturerlebnis-Angebote im Sinne einer verantwortungsbewussten und zukunftsweisenden Tourismusausrichtung entlang eines der – zumindest abschnittsweise – letzten Wildflüsse Deutschlands.