Isar-Amper-Klinikum München, Haus 17
Umbau und Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes für eine forensische Klinik
Das Haus 17 des kbo-Isar-Amper-Klinikum Haar ist Teil einer umfangreichen denkmalgeschützten Gesamtanlage. Sie wurde um 1900 als Ansammlung von Einzelbauten errichtet, die in weitläufige Grünanlagen eingebettet sind. Weil das Gebäude die Anforderungen an eine forensische Klinik nicht mehr erfüllte, wurde die Nutzung vor einigen Jahren eingestellt. Um den Bedarf zur Unterbringung forensischer Patienten decken zu können, musste das Gebäude saniert werden. Swecos Architekt*innen haben dafür ein denkmalgerechtes Umbaukonzept erstellt. Bei der Sanierung wurde die Raumaufteilung an aktuelle Anforderungen angepasst und das Dachgeschoss ausgebaut, sodass hier weitere Patientenwohnräume geschaffen wurden. Der Ausbau des bestehenden Dachstuhls wurde auf Grundlage von 3D-Bestandsaufmaßen geplant.
Im Erdgeschoss sind Gemeinschaftsräume wie Speisesaal, Gymnastik-, Raucher- und Aufenthaltsraum sowie die Gesprächs- und Therapiebereiche angeordnet. Im Ober- und Dachgeschoss befinden sich ausschließlich die Wohnräume der Patienten, jeweils mit eigener Nasszelle. Zur Ertüchtigung der Bestandsbauteile, wie denkmalgeschützte Türen und Fenster, mussten brandschutztechnische Sonderlösungen entwickelt werden. Für einen zusätzlichen Rettungsweg war der Einbau eines zweiten Treppenhauses notwendig. Insbesondere die statische und brandschutztechnische Ertüchtigung der Holzbalkendecke im Dachgeschoss mit Integration schwellenloser Nasszellen stellte eine technische Herausforderung dar.

Es wurde ein wohnliches, aber robustes Gestaltungskonzept entwickelt, das zu einer deeskalierenden Umgebung beiträgt. Bei Farbgebung und Ausbaumaterialien orientierte Sweco sich an den Farbbefunden des Denkmalschutzes aus einem vorangegangenen Projekt in der Anlage (Haus 29). Dafür wurde ein Farbkonzept entwickelt, das sich an der historischen Substanz orientiert. Besonderer Wert wurde auf den Einsatz einer abgestimmten Beleuchtung gelegt, die dem Gebäude einen wohnlichen Charakter verleiht.
Fotos: © Daniel Schvarcz
Bauliche Kennzahlen
Bruttogeschossfläche:
2.500 m²
Nutzfläche:
7.085 m²