Ozonungsanlage, Kläranlage Balingen
Bau einer Ozonungsanlage zur Spurenstoffelimination auf der Kläranlage Balingen
Mit dem häuslichen und gewerblichen Schmutzwasser gelangen neben Fäkalien auch Pharmazeutika und Chemikalien in die kommunalen Kläranlagen. Deren mechanische, biologische und chemische Reinigungsstufen können diese gelösten organischen Spurenstoffe nur teilweise aus dem Abwasser entnehmen, sodass die Stoffe weiterhin im Ablauf enthalten sind. Dies stellt ein Problem für die aquatische Umwelt dar: Langzeitstudien zeigen deutlich, dass Fische und andere Gewässerorganismen durch die oftmals hormonell wirksamen Spurenstoffe, wie z. B. Arzneimittel, Industriechemikalien oder Pflanzenschutzmittel, geschädigt werden. Aus diesem Grund hat sich der Zweckverband Abwasserreinigung Balingen dazu entschlossen, eine „vierte“ Reinigungsstufe in Form einer Ozonungsanlage mit anschließender Sandfiltration auf der Kläranlage Balingen zu errichten. Zudem ist die Errichtung eines Pumpwerks sowie die Erhöhung der beiden Nachklärbecken um 2,20 m geplant.
Herausforderungen ergeben sich vor allem durch die Aufrechterhaltung des Betriebes der Kläranlage und der Abwasserreinigung während der gesamten Bauzeit. Hier ist vor allem auf den Umbau der Nachklärbecken hinzuweisen.
Meilensteine
- Abschluss Ausführungsplanung: 2023
- Beginn Bauarbeiten: 2023
- Inbetriebnahme: 2029
Nachhaltigkeitsaspekte
Mithilfe einer Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination können zwei der 17 Sustainable Development Goals (SDGs, zu Deutsch Nachhaltigkeitsziele) erfüllt werden: Ziel Nr. 6 „Sauberes Wasser & Sanitäreinrichtungen“ sowie Ziel Nr. 14 „Leben unter Wasser“. Auf dem Betriebsgebäude der Spurenstoffelimination soll zudem eine PV-Anlage mit einer Leistung von ca. 80 kWp errichtet werden. Dadurch können fossile Energieträger zur Stromerzeugung eingespart und der CO2-Fußabdruck der Kläranlage reduziert werden. Das Projekt leistet so einen Beitrag zu Ziel Nr. 13 der Nachhaltigkeitsziele
Technische Daten:
- Ausbaugröße: 124.000 EW
- Auslegungswassermenge QSpur, max = 415 L/s 10,5 Mio €