Medizinische Fakultät der Universität Leipzig
Erweiterungsneubau und Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes zu einem zentralen Forschungsinstitut
Die Organisation und Bearbeitung von Forschungsaufgaben an der Medizinischen Fakultät in Leipzig wurde durch eine Zersplitterung der einzelnen Standorte der Kliniken und Institute erschwert. Durch das Fehlen zentraler Forschungs- und Verfügungsflächen wurde die wissenschaftliche Arbeit in erheblichem Umfang beeinträchtigt. Ein Teil des heutigen Gebäudekomplexes wurde 1892 errichtet, 1931 umgebaut und im Bauhausstil zu einem geschlossenen Carreé erweitert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Anlage schwer beschädigt. Nach ersten Notmaßnahmen folgte der teilweise Wiederaufbau in den Jahren 1960/61.
Im Rahmen unserer Planung wurde das komplette Bestandsgebäude umgebaut und saniert. Die zum Teil unter Denkmalschutz stehende ehemalige Dermatologie wurde als Zentrales Forschungsgebäude mit umfangreichen Laborsystemen, Tierhaltung, Rechenzentrum und zwei Pflegestationen umgebaut. Die marode Hofspange des Ritterbaus musste abgebrochen und durch einen Neubau mit höherer Raumtiefe ersetzt werden.
Der neue Baukörper, der das bestehende Gebäude im Innenhofbereich ergänzt, schafft Raum für hochinstallierte Forschungsflächen. Die gesamte Forschungstätigkeit der Medizinischen Fakultät, der Forschungsprojekte der Kliniken sowie die der einzelnen Institute wurde somit räumlich zentriert miteinander vernetzt. Gleichzeitig bleibt die Flächeneinteilung und -vergabe flexibel.
Weiterhin wurden die dachseitigen Schwesternwohnungen durch Vollgeschosse ersetzt und ein neuer Haupteingang zur Liebigstraße orientiert. In Anlehnung an die Verblender der Vorgängerbauten erhielt die neue Geschossebene eine Fassade aus zeitgemäßen Keramikplatten. Die bauzeitlichen Farben der Fenster wurden rekonstruiert und das historische Sächsische Grün entwickelte sich zur Leitfarbe der Innenraumgestaltung. Im Ergebnis präsentiert sich ein harmonisches Ensemble aus drei eigenständigen Bauwerken, die weiterhin ausdrucksstarke Zeugen ihrer jeweiligen Zeit bleiben.