Zugbildungsanlage München-Nord
Modernisierung des Rangierbahnhofes
Der Rangierbahnhof München-Nord wurde 1991 bereits in Betrieb genommen. Da die bestehenden Anlagen veraltet und wartungsintensiv sind, sollen diese modernisiert werden. Im Rahmen einer Ingenieurgemeinschaft übernimmt Sweco bei dem Projekt die Leistungen der Bauüberwachung. Diese beinhaltet die leitende Bauüberwachung der Gesamtmaßnahme, die Leistungen Bauüberwachung des Oberbaus und konstruktiven Ingenieurbaus, die Schweißüberwachung sowie die Bauüberwachung für das Gewerk Leit- und Sicherungstechnik.
Optimierung des Ablaufbetriebes
Am Münchner Rangierbahnhof findet der Güterwagenumschlag für Südbayern statt. Die Güterwagen werden hier zu Zügen zusammengestellt und fahren anschließend unter anderem nach Österreich oder Italien. Auch Güterzüge aus den deutschen Seehäfen fahren den Bahnhof an.
Als einseitiger Flachbahnhof verfügt der Rangierbahnhof München-Nord über eine 14-gleisige Einfahrgruppe, einen Ablaufberg, eine 40-gleisige Richtungsgruppe und eine 13-gleisige Ausfahrgruppe. Um die Verfügbarkeit sicherzustellen und die Instandhaltungskosten zu minimieren, müssen sowohl die Ablaufsteuerung als auch die Rangiertechnik (Talbremsen, Richtungsgleisbremsen, Förderanlagen) erneuert werden.
Mit Hilfe der sogenannten Laufzielbremsung wird außerdem die Wirtschaftlichkeit und Rangierqualität des rangiertechnischen Verfahrens auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.
Gleichzeitig mit der Erneuerung der Ablaufsteuerung und der betroffenen Rangiertechnik erfolgt die Erneuerung des kompletten Oberbaus der Richtungsgruppen 2-4. Die Gradiente der Gleisanlagen wird angepasst und auf ein durchgehendes Gefälle von -0,5‰ im Richtungsgleis gebracht. Zusätzlich werden abgängige Weichen erneuert. Um Synergieeffekte zu nutzen, werden die Maßnahmen gemeinsam umgesetzt.
Es ist in jedem Jahr eine harfenweise Erneuerung der rangiertechnischen Anlagen sowie des Oberbaus und der zugehörigen Weichen vorgesehen, um einen reibungslosen weiteren Betrieb des Rangierbahnhofes zu ermöglichen. Eine Gradientenanpassung auf -0,5‰ erfolgt in Richtungsgruppe 4 durch den Einbau einer Planumsschutzschicht (PSS) in den Gleisen. Ferner wird eine Fahrstraßenanpassung zwischen dem elektronischen Stellwerk (ESTW) und dem elektronischen Ablaufstellwerk (EASTW) vorgenommen und die gemeinsame unterbrechungsfreie Stromversorgung erneuert.
Gleise umgebaut
Weichen erneuert
Richtungsgleisbremsen erneuert
Automatisierte Zugabfertigung im Rangierbahnhof
„Insgesamt müssen ca. 21 Kilometer Gleise umgebaut, rund 50 Weichen und 25 Richtungsgleisbremsen erneuert werden. Auch Kabeltiefbauerneuerungen und Kabelverlegearbeiten mit Querungen von Gleisen oder Schächten müssen durchgeführt werden.
Wir freuen uns mit dem Projekt dazu beizutragen, die Zugabfertigung zu automatisieren, die Kapazität des Rangierbahnhofs München-Nord zu steigern und so dafür zu sorgen, dass Güterzüge künftig schneller, flexibler und häufiger abfahren können. Damit unterstützen wir die umweltfreundliche Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene.“
– Maik Wolf, Ressortleiter Bau- und Projektmanagement bei Sweco
Fotos: © Christian Leisch, Sweco GmbH
Technische Daten
- Umbau von ca. 21 km Gleisen
- Gradientenabsenkung und Gradientenanhebung
- Kabeltiefbauerneuerungen und Kabelverlegearbeiten in Summe ca. 11 km inkl. Gleisquerungen und Schächte
- Erneuerung von
- ca. 50 Weichen
- ca. 25 Richtungsgleisbremsen
- ca. 25 Förderanlagen
- Steuerungstechnik (Radaranlagen und Gleisschaltmittel)
Unsere Leistungen
Der Leistungsumfang der Bauüberwachung erfolgt in Anlehnung an die
- Grundleistungen der vertraglichen und fachtechnischen Bauüberwachung in den Bereichen Oberbau / konstruktiver Ingenieurbau, Schweißüberwachung sowie Leit- und Sicherungstechnik
- eisenbahnbetrieblichen Leistungen und Sicherungsüberwachung
- Wahrnehmung der Aufgaben des Bauüberwacher Bahn
- gem. VV BAU (einschl. Anlagen)
- gem. VV BAU-STE (einschl. Anlagen)