0 of 0 for ""

Ray Farringdon, London

Bauherr

Viridis Real Estate Ltd.

Fachbereich

Architektur, Gebäudeplanung

Standort

Clerkenwell, London, Großbritannien

Projektdauer

2012 – 2019

Geschossfläche

89.373 m²

Terrassenfläche

8.443 m²

Ein nachhaltiges Büro in einem traditionellen Londoner Stadtteil

Wie schafft man es, ein hochmodernes Bürogebäude in ein traditionelles viktorianisches Londoner Stadtviertel zu integrieren? Vor dieser Herausforderung stand ein Team von Swecos Architekten, Ingenieuren, Landschaftsarchitekten, Baumpflegern und Archäologen. Gemeinsam mit unserem Kunden haben sie schließlich ein ehemaliges Zeitungsgebäude in eines der nachhaltigsten Bürogebäude Londons verwandelt.

Historische Umgebung

Das Gebäude befindet sich nördlich des Bahnhof Farringdon im klassischen Londoner Stadtviertel Clerkenwell. Die Gegend ist als kreatives Zentrum bekannt und verfügt über die meisten Kreativunternehmen pro Quadratmeter. Mit „The Ray”, wie das Bauwerk genannt wird, sollte ein neues Gebäude geschaffen werden, das in die Umgebung passt, den Charakter und die Architektur des Viertels widerspiegelt und gleichzeitig für den modernen Arbeitsalltag geeignet ist. Dem Projekt lag eine detaillierte historische Analyse des Stadtviertels zugrunde. Es ist in enger Zusammenarbeit mit Experten verschiedenster Fachgebiete entstanden: von Architekten und Landschaftsplanern bis hin zu Ingenieuren, Baumpflegern und Archäologen.

Das Ergebnis ist eine moderne Interpretation des Baustils im Viertel, das besonders von der viktorianischen Backsteinfassade und dem detaillierten Mauerwerk von Clerkenwells Lagerhalle inspiriert wurde. Die Fassade von „The Ray“ besteht aus vier verschiedenen Ziegelsteintypen, die in einem viktorianischen Farbschema angeordnet sind. Handgefertigte und weiß glasierte Ziegel erzeugen eine abgestufte Farbgebung, die mit zunehmender Höhe des Gebäudes heller wird und Besucher anregt, verschiedene Farbtöne und Bilder in der Fassade zu sehen, während sie sich gleichzeitig in die historische Umgebung und die Nachbargebäude einfügt.

Biodiversität im Zentrum von London

Eines der Ziele beim Ray Farringdon war es, Elemente aus der Natur in die Gebäudearchitektur und die Umgebung zu integrieren. Dazu wurden auf den Terrassen und Balkonen verschiedene Pflanzen, Büsche, Gräser und Sträucher gepflanzt und ein begrüntes Dach mit Regenteichen angelegt. Auch in den angrenzenden Straßen wurden Bäume gepflanzt. All diese Maßnahmen dienten dazu, die Biodiversität in der Gegend zu verbessern.

Ray Farringdon

Energieeffizienzes Design

„The Ray“ wurde als Passivhaus mit verschiedenen Niedrigenergielösungen konzipiert, sowohl für das Heizen als auch für die Klimatisierung. Dank Swecos digitaler Gebäudesimulationen konnte das für die Fassade verwendete Material während der Entwurfsphase individuell angepasst werden, sodass der Energieverbrauch für die Klimatisierung um mehr als 30 Prozent gesenkt wird. Die Konstruktion und die Gestaltung des Gebäudes sind außerdem an die Sonnenwärme angepasst. Der Sonneneinfall und die Wärmezufuhr werden in den Wintermonaten maximiert, während der Effekt der Sonneneinstrahlung im Sommer minimiert wird. Das senkt den Energieverbrauch sowohl für die Heizung als auch für die Kühlung.

Gleichzeitig wurde das Gebäude so konstruiert, dass es das natürliche Tageslicht ausnutzt, was den Bedarf an anderen Lichtquellen reduziert und so die Energiekosten senkt. Das Gebäude hat außerdem ein effizientes Belüftungssystem. In den warmen Monaten wird es über die zu öffnende Fassade oder die mechanische Ventilation mit kühler Nachtluft belüftet. Die Außenluft kühlt die Betonböden und die Decken und reduziert so tagsüber den Bedarf an Kühlung.

Nachhaltigkeit prägt das Projekt

Von Anfang an hatte der Kunde – zusammen mit Sweco und dem Projektteam – hohe Umweltansprüche, sodass Nachhaltigkeit und nachhaltiges Design schon in den Entwurf integriert wurden. Ziel war es, ein Gebäude mit einem geringen Energieverbrauch und daher niedrigen Treibhausgasemissionen zu bauen.

Dank einer gut geplanten Umweltstrategie und dem Passivhausdesign erhielt das Gebäude die höchsten BREEAM 2014 Umweltauszeichnung.