Stadtgesundheit und urbanes Wohlergehen
Gesunde Gebäude, Städte und Sie – Wie man die Lebensräume der Zukunft gestaltet
Die Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit im Allgemeinen sowie auf die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und kommunizieren. Sie hat uns bewusst gemacht, wie wichtig es ist, Städte so zu planen, dass sie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Einwohner*innen unterstützen. Die Menschen verbringen durchschnittlich 90 % ihrer Zeit in Innenräumen – bis zu Ihrem 80. Geburtstag werden Sie also 72 Jahre drinnen verlebt haben. Dieser Artikel zeigt, wie mit gesünderen Innenräumen, einer ausgewogeneren natürlichen städtischen Außenumgebung und mehr körperlicher Betätigung eine Stadt geschaffen werden kann, die sowohl der geistigen als auch der körperlichen Gesundheit ihrer Einwohner*innen zuträglich ist.
Bei Stadtbewohner*innen ist die Wahrscheinlichkeit einer Depression um 20 % höher, und allein in der EU sterben jedes Jahr über 1,6 Millionen Menschen durch Lärmbelastung, was nach der Luftverschmutzung das zweitgrößte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa ist. Bestimmte Schlüsselfaktoren haben starken Einfluss auf unsere Gesundheit in urbanen Umgebungen.
In diesem Artikel untersuchen Fachleute verschiedener Disziplinen die spezifische Bedeutung von Grünflächen (Pflanzen und biologische Vielfalt draußen wie drinnen), Luft (Luftqualität), Licht (Lichtstärke und -verschmutzung), Lärm (Schadwirkung) und Bewegung (Nutzen für Körper und Geist) bei der Entwicklung und Planung von gesunden Gebäuden und Städten.
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GRØNTTORVET, KOPENHAGEN, DÄNEMARK.
Das grüne Herz des Stadtteils, ein Park, wurde für die Bewohner*innen angelegt.
Location: Valby, Kopenhagen, Dänemark, Entwurf Gebäude: Sweco Architects, Entwurf Landschaftsplanung: WERK, Kunde: FB Gruppen A/S, Foto: Niels Nygaard.
Grünflächen für mehr Wohlbefinden
In Europa macht der öffentliche Raum zwischen 2 und 15 % der Fläche in Stadtzentren aus. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt pro Einwohner*in mindestens eine Grünfläche von 9 m². Obwohl die genaue Definition des Begriffs „Grünfläche“ von Stadt zu Stadt variieren kann, haben viele Städte Mühe, die empfohlenen Zielwerte zu erreichen.
Aufgrund der Zunahme der urbanen Bevölkerung und Bevölkerungsdichte ist es umso wichtiger, dass Städte grüner werden und neue öffentliche Grünflächen so geplant werden, dass sie hochwertig sind und der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Einwohner*innen dienen.
PALAZZO VERDE (NIEUW ZUID), ANTWERPEN, BELGIEN.
Die pflanzliche Sichtschutzwand des Palazzo Verde in Antwerpen soll gefiltertes Sonnenlicht durchlassen, die Luftfeuchtigkeit regulieren, Sauerstoff produzieren und CO2 und Mikropartikel aufnehmen.
Kunde: Triple Living, Designer: Stefano Boeri Architetti, Ingenieure: Sweco, Location: Antwerpen, Belgien, Visualisierung: Stefano Boeri Architetti
Natur als wesentlicher Bestandteil unserer Städte
Viele Studien haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Naturnähe einer Person sowie ihrer geistigen Gesundheit und ihrem Wohlbefinden gibt.
Grünflächen haben nicht nur positive Auswirkungen auf unsere geistige Gesundheit – sie unterstützen außerdem körperliche Aktivitäten sowie soziale Kontakte und schaffen Räume für die physische und psychische Erholung. Dies kann dazu beitragen, das Risiko für Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und Depressionen zu senken. Diese Erkrankungen bedeuten hohe Ausgaben für die Gesellschaft und bedrohen infolge der Kostspieligkeit ärztlicher Behandlungen das Sozialwesen. Die Errichtung von mehr Grünanlagen ist also mit einem finanziellen Nutzen verbunden.
KING BOUDUIN PARK bietet eine große Artenvielfalt und zahlreiche Lebensräume mit vielen Möglichkeiten für Spiele und Begegnungen.
Location: Jette, Brüssel, Belgien, Kunde: BIM Brussels Institute for the Environment, Zusammenarbeit: BUUR – ARA, Projektleitung: BUUR, part of Sweco, Fotograf: Stijn Bollaert
Wenn man näher als 50 Meter an einer Grünfläche wohnt, besucht man diese drei- bis viermal pro Woche, wenn die Entfernung aber 1000 Meter beträgt, kommt man nur etwa einmal wöchentlich dorthin. Studien zeigen außerdem, dass bei einer Grünanlage in der Nähe des Zuhauses die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man auch andere Grünflächen besucht.
Begrünte Innenräume
Da wir uns die meiste Zeit drinnen aufhalten, haben Pflanzen in Innenräumen viele Vorteile. Sie erhöhen die Luftqualität, das Konzentrationsvermögen, das allgemeine Wohlbefinden und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Außerdem können Pflanzen Gereiztheit und Stress mindern. Mehrere Experimente deuten darauf hin, dass die Präsenz von Pflanzen die Konzentrationsfähigkeit, Produktivität und Kreativität positiv beeinflusst.
OLIVIA BUSINESS CENTRE, DANZIG, POLEN.
Olivia Garden ist eine 8720 m³ große Grünfläche inmitten eines Bürokomplexes.
Kunde: Olivia Business Centre, Designer: Konior & Partners Architects, BJK Architekci, Malinowski Design, WELL Health-Safety Rating, BREEAM Zertifizierung: Sweco
Räume mit Aussicht
Nicht nur die Innenbegrünung ist gesundheitsfördernd. Auch die Aussicht kann für das tägliche Wohlbefinden eine wichtige Rolle spielen. Alle oben genannten Vorteile lassen sich auch durch den Ausblick auf eine ansprechende grüne Umgebung erreichen. Wenn Menschen im Büro oder Kinder in der Schule Grünflächen sehen können, sind sie deutlich leistungsfähiger.
Für die Planung eines gesunden Anteils städtischer Grünanlagen hat Cecil Van Konijnendijk, Professor für urbane Forstwirtschaft an der University of British Columbia, die 3-30-300-Regel vorgeschlagen:
Jeder sollte von zuhause aus 3 Bäume sehen können, in einem Quartier mit mindestens 30 % Baumbestand (oder Vegetation) wohnen und höchstens 300 Meter von der nächsten Grünfläche mit verschiedensten Freizeitmöglichkeiten entfernt sein.
Grüne Qualität – nicht nur Quantität
Bei der Entwicklung von Grünflächen reicht es nicht aus, nur Bäume oder andere grüne Strukturen und Elemente zu pflanzen. Auch die Qualität der Flächen spielt eine Rolle, ebenso wie die Art und Weise, wie sie wahrgenommen und erlebt werden. Es ist wichtig, lokale, heimische Arten zu verwenden und gemeinsam mit Biolog*innen nach den am besten geeigneten Spezies zu suchen.
VÆKST, KOPENHAGEN, DÄNEMARK.
Die neue Schule wird mit innovativen Lernräumen und Gärten geplant.
Location: Copenhagen SV, Designer: TRUST, Team: TRUST partnership: Enemærke & Petersen, Sweco Architects, Nøhr & Sigsgaard, Norconsult, DOMINIA, Lytt Architecture, Kragh & Berglund, Kunde: Københavns Kommune, ByK, Visualisierung: TRUST
Der Bedarf an Grünflächen während der globalen Pandemie
Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig städtische Grünanlagen für die menschliche Gesundheit sind. Während der Pandemie ist die Nutzung von Grünflächen wie Parks, öffentlichen Stränden, Seen und Nationalparks gestiegen. Diese Bereiche bieten große gesundheitliche Vorteile, die den pandemiebedingten Stress teilweise mindern können. Sie können außerdem ein Gefühl des sozialen Zusammenhalts erzeugen.
Die Luft, die wir atmen
Luftverschmutzung ist das mit Abstand größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. Zwar hat sich die europaweite Luftqualität in den letzten Jahrzehnten verbessert, aber Luftverschmutzung ist nach wie vor die häufigste Ursache für einen vorzeitigen Tod.
Drei Grundstrategien tragen zur Steigerung der Luftqualität in Innenräumen bei:
- Kontrolle der Verschmutzungsquellen
- Verbesserte Belüftung
- Luftaufbereitung
Für ein umfassendes Verständnis dieser Strategien müssen wir „schadstoffarme Standorte“, Verschmutzungsquellen in Innenräumen, eine intelligentere Belüftung, Luftreinigungssysteme und den Grad der Luftfeuchtigkeit berücksichtigen.
5 PANCRAS SQUARE, LONDON, UNITED KINGDOM.
Eine interessante Lösung ist eine sogenannte Verdrängungslüftung. Dank dieser Methode ist die Luft auf Kopfhöhe immer frisch. Ein solches System wurde in dem preisgekrönten 5 Pancras Square-Gebäudesystem implementiert.
Kunde: Camden Borough, Designer: Bennetts Associates, Technische Gebäudeausrüstung, BREEAM, Zertifizierung: Sweco, Fotograf: Hufton+Crow
Kontrolle der Verschmutzungsquellen
Städtische Außenbereiche, in denen es zu bestimmten Zeiten mehr Fußgängerzonen gibt, können zur Reduzierung von Lärm und Luftverschmutzung beitragen. Viele europäische Städte wandeln ihre Straßen in reine Fußgängerzonen um und bauen das Radwegenetz massiv aus.
Nicht nur die Außenluft beeinträchtigt unsere Gesundheit. Die Luft in Gebäuden kann genauso schädlich sein. Da Schadstoffe aus Quellen in Innenräumen üblicherweise eng mit dem jeweiligen Gebäude und den Baumethoden verknüpft sind, bedarf es hier sowohl in der Entwicklungsphase als auch während des Betriebs und der Wartung sorgfältiger Überlegungen.
Verbesserte Belüftung
Das häufigste Problem in Gebäuden ist eine hohe CO2-Konzentration aufgrund einer unzureichenden Belüftung. Eine angemessene Belüftung gehört zu den entscheidenden Voraussetzungen, um die Virusexposition in Innenräumen zu senken.
Die größte CO2-Quelle in Gebäuden ist die menschliche Atmung.
Europaweit gibt es Vorschriften mit Richtwerten für den minimalen Frischluftstrom in Gebäuden. Diese Richtwerte sind auch Bestandteil von Zertifizierungssystemen wie WELL, BREEAM, DGNB und LEED.
Luftaufbereitung
Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die Luftzufuhr und die Luftaufbereitung in Gebäuden sind. Es gibt verschiedene Strategien, um das Infektionsrisiko in Gebäuden zu mindern. Die einfachste Strategie lautet, möglichst viel Frischluft zuzuführen, um eventuelle Krankheitserreger in der Innenluft zu verdünnen oder hinauszubefördern. Moderne Luftaufbereitungsanlagen lassen keine Abluft ins Gebäude zurückströmen, sodass eine Infektion durch Viren von außen höchst unwahrscheinlich ist.
Wenn die Außenluft verschmutzt ist oder Aktivitäten in Innenräumen zu Verunreinigungen führen, sollte man die Luftqualität in Echtzeit überwachen und Maßnahmen zur Senkung der Schadstoffbelastung ergreifen.
THE WARSAW HUB, POLEN.
Das Gebäude nutzt mehrere technische Lösungen, um eine saubere und sichere Innenraumluft zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf die Covid-19-Pandemie. Die ersten Hotels in Europa, die das WELL Health-Safety Rating erhalten haben.
Location: Warschau, Polen, Kunde: Ghelamco, Designer: AMC-Andrzej M. Choldzynski, Massive Design, WELL Health-Safety Rating, BREEAM Zertifizierung: Sweco
Es werde natürliches Licht
Natürliche und künstliche Beleuchtung ist für die menschliche Gesundheit entscheidend und hat sowohl geistige als auch körperliche Auswirkungen. Aus evolutionärer Sicht sind wir biologisch auf den natürlichen Lichtzyklus ausgelegt. Dementsprechend wird unsere biologische Uhr durch eine künstliche Beleuchtung, die dies außer Acht lässt, beeinträchtigt.
HEMPEL, LYNGBY, DÄNEMARK.
Ein Dachfenster lässt Tageslicht in das Atrium und beleuchtet die Wendeltreppe.
Location: Kongens Lyngby, Dänemark, Designer: Sweco Architects, Zusammenarbeit: Niras, Kunde: Hempel, Foto: Sweco Architects
HEDLUNDA PRESCHOOL, UMEÅ.
Der nördlichste Standort weltweit für ein international zertifiziertes Passivhausgebäude (PHI) – extrem effizientes Gebäude in einem sehr anspruchsvollen Klima.
Location: Umeå, Schweden, Kunde: Municipality of Umeå, Zusammenarbeit: Sweco Architects AB Jonas Kjellander, Thomas Greindl, Jens Hoff, Designer: Sweco Architects, Jonas Kjellander, Thomas Greindl, Jens Hoff.
Vom Stadtlärm zum Stadtklang
Städtische Geräusche sind das Resultat menschlicher Aktivität und Teil der urbanen Kultur – sie zeigen uns, dass die Stadt lebt und pulsiert. Sie können sich allerdings auch in schädlichen Lärm verwandeln und als unnötig und störend empfunden werden.
In Europa ist Lärmbelastung das zweitgrößte umweltbedingte Gesundheitsrisiko.
113 Millionen Menschen leiden unter schädlichen Geräuschpegeln, die jährlich 48.000 neue Herzerkrankungen und 12.000 vorzeitige Todesfälle verursachen. Trotz dieser Tatsache wurden in den letzten zehn Jahren keine wesentlichen Fortschritte erzielt, und die Lärmbelastung wird voraussichtlich noch weiter steigen.
BLOOMBERG LONDON, UNITED KINGDOM.
Die grüne „lebende Wand“ holt den Außenbereich nach Innen und bringt Leben in den Speisesaal.
Kunde: Bloomberg, Designer: Foster + Partners, Technische Gebäudeausrüstung, BREEAM Zertifizierung: Sweco, Fotograf: James Newton
Etwa 82 Millionen Bürger*innen in europäischen Städten sind einem Straßenverkehrslärm von mehr als 55 dB Lden ausgesetzt, was laut den Leitlinien der Europäischen Umweltagentur (EUA) dem diesbezüglichen Grenzwert entspricht.
Eine Reduzierung des Verkehrs allein reicht nicht aus, um die maßgeblichen Lärmrichtlinien und -vorschriften einzuhalten. Schallschutzwände an Straßen und die Schalldämmung von Neubauten können den Geräuschpegel senken. Die Planung und der Schutz von Grünanlagen und die Errichtung von städtischen Ruhezonen tragen zur Minderung der Lärmbelastung bei.
Gute Akustikbedingungen sind außerdem eine Grundvoraussetzung für Höchstleistungen bei konzentrationslastigen Tätigkeiten zuhause, im Büro und in der Schule und verbessern das Lernvermögen von Schüler*innen und Studierenden. Dies gilt sowohl für die Außenlärmdämmung durch Schallschutzfenster als auch für eine angenehme Innenakustik mit einer hinreichend kurzen Nachhallzeit (die Dauer, während der ein Ton nach seiner Entstehung anhält), sodass man länger in einem Raum bleiben kann, ohne müde zu werden.
Hohe Geräuschpegel sind mit gewissen Anforderungen an die Innenakustik verbunden, einschließlich Schallschluckdecken.
KINDERGARDEN RYMARKSVEJ KOPENHAGEN, DÄNEMARK.
Akustikpaneele und -decken sind Elemente, die dazu beitragen, den Innenlärm zu reduzieren und eine angenehme Raumakustik zu schaffen.
Location: Kopenhagen, Dänemark, Designer: Sweco Architects, Zusammenarbeit: Ason | Niras | Active City Transformation (ACT) | Thing & Brandt, Landskab, Kunde: Københavns Kommune, ByK, Fotograf: Hampus Berndtson
Bewegungsförderung
In den letzten 30 Jahren haben physische Freizeitaktivitäten zugenommen, während die körperliche Arbeit zurückgegangen ist. Dennoch bewegt sich ein Drittel der Erwachsenen nicht genug.
Covid-19 hat dieses Problem noch weiter verstärkt. So war während der Pandemie vor allem bei jungen Menschen ein deutlicher Rückgang der körperlichen Betätigung und eine Zunahme von sitzenden Tätigkeiten zu beobachten.
Daher sollten in der Stadtplanung die verschiedenen Transportarten in den europäischen Städten berücksichtigt werden, um mehr körperliche Aktivität zu unterstützen. Beispielsweise macht das Gehen in 25 europäischen Städten, insbesondere in Südeuropa, mehr als 40 % des gesamten Mobilitätsverhaltens aus.
Aktive Architektur
Da wir etwa 90 % unserer Zeit in Innenräumen verbringen, spielt die Gestaltung unserer Gebäude eine entscheidende Rolle bei der Förderung von gesunder Bewegung. Gebäude mit Platz für Spiel und Sport oder einer guten Anbindung an Außenbereiche unterstützen eine gesunde Lebensweise.
THE LINDBJERG SCHOOL, DÄNEMARK, ist ein Ort, an dem Spielen, Lernen und Bewegung im Mittelpunkt stehen. Auszeichnung: Das Schulgebäude des Jahres in Dänemark 2020.
Location: Herning, Dänemark, Designer: Sweco Architects, Zusammenarbeit: KPC, Kunde: Herning Kommune Dänemark, Foto: Sweco Architects
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Eine Stadt und ihre Gebäude können uns tatsächlich in Schwung bringen und durchaus zu einer gesünderen Lebensweise anregen. Wir müssen eine schlechte Luftqualität, Lärm sowie ungemütliche und verschmutzte Innen- oder Außenumgebungen nicht klaglos hinnehmen.
Das gesunde Gebäude als Schlüsselfaktor für eine gesunde Stadt. Illustration: Sweco
Nachfolgend präsentieren wir drei wichtige Erkenntnisse aus diesem Artikel, die die Planung von Gebäuden und Städten zur Unterstützung eines gesünderen urbanen Lebens betreffen.
1. Berücksichtigung der Verbindung zwischen innerem und äußerem Umfeld
Aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen drinnen und draußen müssen Stadtplaner*innen die bebaute Umgebung ganzheitlich betrachten. In den meisten Fällen ist ein hochmodernes und teures Luftaufbereitungssystem allein durch die verschmutzte Außenluft notwendig.
Bevor man mit der Entwicklung von künstlichen Beleuchtungsanlagen beginnt, sollte man erst das natürliche Licht bestmöglich nutzen. Natürliches Licht ist kostenlos und gut für den menschlichen Körper – intelligente Fassadengestaltungen und architektonische Lösungen können Innenräume mit natürlichem Licht versorgen.
2. Grünanlagen als wohlüberlegtes Gestaltungselement
Unsere zukünftigen Städte sollten pro Einwohner*in mehr und hochwertigere Grünflächen besitzen. Die Natur sollte bei der Planung von städtischen Bereichen, Straßen und Gebäuden berücksichtigt werden.
Die Natur fördert nicht nur unsere geistige und körperliche Gesundheit, sondern trägt auch zu einer besseren Luftqualität, einer geringeren Lärmbelastung, einer stärkeren Absorption von CO2-Emissionen und – bei guter und vielfältiger Planung – zu einem größeren Artenreichtum bei.
3. Bewegungsförderung
Unsere zukünftigen Städte und Gebäude sollten die Menschen zu den Bewegungsarten anregen, die für sie am gesündesten sind. Hierfür müssen sich Ingenieur*innen und Architekt*innen darauf konzentrieren, Gebäude, Treppen, Gänge, Stadträume und Infrastrukturen so zu planen, dass sie deutlich einladender und innovativer sind.
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