Charité Universitätsmedizin, Berlin
Neubau für Operation, Intensiv- und Rettungsmedizin sowie Sanierung Bettenhaus
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist eines der größten Universitätsklinika Europas. Am Standort Mitte wurde das Bettenhochhaus saniert und gleichzeitig ein Neubau für Operation, Intensivmedizin und Rettungsmedizin errichtet. Dieses Projekt ist der entscheidende Baustein des Masterplans der Charité am Campus Mitte, mit dem die 300jährige, medizinhistorisch bedeutende Geschichte des Orts weiterentwickelt wird.
Der neue Baukörper wurde als fünfgeschossiger Kubus ausgebildet und mit einer leichten Stahlglasbrücke an das Bettenhochhaus angebunden. Das unter Denkmalschutz stehende Bettenhochhaus wurde bis auf den tragenden Kern zurückgebaut und die statische Struktur als Stahlbetonbau in Schottenbauweise saniert. Da das Bestandsgebäude ohne statische Reserve errichtet wurde und es galt, den Denkmalschutz zu berücksichtigen, musste sich die Planung weitgehend an der vorhandenen Grundrissstruktur orientieren.
Im Erdgeschoss wurde die Eingangshalle durch Herausnahme von Deckenfeldern vergrößert, um den bisher drückenden Raumeindruck zu verbessern. Der Vorplatz vor dem Bettenhochhaus wurde neugestaltet und somit als städtischer Ort wiedergewonnen. Die Baumaßnahme wurde mit einer funktionalen Leistungsbeschreibung an einen Generalunternehmer übergeben, der schließlich die Errichtung und Inbetriebnahme beider Gebäude zu bewirken hatte.
Mit der Baumaßnahme waren erhebliche baulogistische, infrastrukturelle Anforderungen zu bewältigen. Der sich noch hinter dem Bettenhochhaus befindliche zentrale OP-Trakt des gesamten Campus Charité Mitte musste während der Bauarbeiten in Betrieb bleiben. Dazu wurden die Patienten in speziell konstruierten, hygienisch einwandfreien Wegeverbindungen über die Baustelle innerhalb des Bettenhochhauses transportiert, obwohl das Gebäude selbst vollständig entkernt war und keine Fassade mehr aufwies. Die innerstädtische Kernlage erforderte erhebliche Anstrengungen in baulogistischer Hinsicht, um die notwendigen Ver- und Entsorgungstransporte für die Baustelle im Zusammenhang mit dem Linienverkehr der Busse und dem sonstigen öffentlichen Transportverkehr sicherzustellen.
Fotos: © Friedemann Steinhausen