Erneuerung der Fußgängerbrücke am Bahnhof Varel
Erneuerung der Fußgängerbrücke am Bahnhof Varel
Die Fußgängerbrücke Varel an der DB-Strecke 1522 Oldenburg – Wilhelmshaven wurde im Jahr 1913 als Stahlbetonrahmenkonstruktion errichtet und stammt als einziges erhaltenes Bahnhofsgebäude noch aus der Eröffnungszeit dieser Bahnstrecke.
Durchfahrtshöhe nicht ausreichend, keine Barrierefreiheit und schlechter Erhaltungszustand
Für die vorgesehene Elektrifizierung der DB-Strecke von Oldenburg zum Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven reicht die lichte Durchfahrtshöhe von ca. 4,90 m nicht aus und muss daher um 80 cm auf mindestens 5,70 m vergrößert werden. Zudem ist das über 100 Jahre alte Bauwerk inzwischen nicht nur in einem schlechten Erhaltungszustand, sondern auch mangels eines Aufzuges nicht barrierefrei. Mit der Lösung dieser zusammenhängenden Probleme hat die DB Netz AG Hannover die Sweco GmbH beauftragt.
„Die Fußgängerbrücke am Bahnhof Varel steht unter Denkmalschutz, was einen Lösungsansatz, mit dem alle Beteiligten einverstanden sind, natürlich nicht leicht gemacht hat. Noch dazu muss während des laufenden Eisenbahnbetriebes gebaut werden. Dies alles sind Herausforderungen, die gemeistert werden wollen, die unsere Arbeit aber auch sehr spannend machen. Wir freuen uns über dieses Projekt!“
Thomas Mai, Ressortleiter Ingenieurbauwerke bei Sweco in Hannover und Projektleiter beim Vareler Vorhaben
Eine Kombination aus Ersatzneubau und Bestandssanierung
Als Ergebnis einer Variantenuntersuchung und den Abstimmungen mit der Denkmalbehörde werden die vorhandenen Treppenhäuser erhalten, die eigentliche Brücke über den Gleisen abgebrochen und direkt nördlich eine neue Brücke in moderner Bauart errichtet.
Zur barrierefreien Erreichbarkeit des Mittelbahnsteigs werden Aufzüge vorgesehen. Aufgrund des schlechten Baugrunds wird eine Tiefgründung mittels Mikropfählen vorgesehen. Die verbleibenden Treppenhäuser werden statisch ertüchtigt. Betonflächen werden instandgesetzt, der Ausbau der Fenster, Geländer, Anstriche und Fußböden wird erneuert, die Beleuchtung wird ausgetauscht.
Die neue Brücke samt Aufzügen soll Ende 2021 fertiggestellt und mit dem Bestandsbauwerk verbunden werden.
Einsatz von BIM
Die Planung erfolgte mit der BIM-Methode. Für die jeweiligen Gewerke wurden von Sweco einzelne Fachmodelle erstellt, aus denen die Ausschreibungsunterlagen erzeugt wurden. Swecos Fachmodelle wurden mit zusätzlichen Fachmodellen weiterer Planer zu einem Koordinationsmodell mit anschließender Kollaboration zusammengefügt.
Technische Daten
- Gehwegbreite: 2,50 m
- Gesamtgebäudehöhe: 10,75 m
- Gesamttonnage: 55 to
- Tiefgründung: Mikropfähle
Unsere Leistungen
- Machbarkeitsstudie
- Festlegung der Bauteiluntersuchungen, Probenentnahme und Baustoffprüfungen (NU)
- Objektplanung Lph. 1 – 4 und 6
- Tragwerksplanung Lph. 1 – 4 und 6
- Beleuchtungsplanung
- Logistikplanungen
- architektonische Gestaltungen