Landentwicklung Thüringer Rhön durch das Vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Buttlar

Auftraggeber

Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation Flurbereinigungsbereich Meiningen, Thüringen

Leistungsbereich

Flächenmanagement

Projektdauer

Seit März 2000

Grünes Band

9,5 km

Wegeaus- und -neubau

14 km

Über das Projekt

Auf der Grundlage des § 86 Flurbereinigungsgesetz (FlurbG) in Verbindung mit § 56 Landwirtschaftsanpassungsgesetz (LwAnpG) sollen die landeskulturellen Defizite vermindert und die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft verbessert werden.

Besondere Schwerpunkte in diesem Flurbereinigungsverfahren sind die Realisierung des Modellvorhabens Ulster, welches im Zusammenhang mit der Wasserrahmenrichtlinie der EU steht sowie die Umsetzung von Planungen zur Nutzung und zum Grenzwanderweg im Grünen Band Thüringen.

Als zugelassene, geeignete Stelle im Freistaat Thüringen führt Sweco das Gesamtverfahren durch. Kernaufgaben sind dabei:

  • Behebung landeskultureller und landschaftspflegerischer Mängel und Defizite zur nachhaltigen Agrar­strukturverbesserung
  • Hochwasserschutz
1.177 ha

Verfahrensfläche

645

Teilnehmer

3.480

Altflurstücke

Die Region

Das Verfahrensgebiet befindet sich in der Thüringer Rhön. In nordsüdlicher Ausrichtung verläuft das Ulstertal, welches eingerahmt wird durch die mit Laubwald bestandenen Basaltkegel. Die naturräumliche Bedeutung kommt durch eine Vielzahl von Schutzgebieten zum Ausdruck. Aktive Erholungs- und Erlebnismöglichkeiten werden durch die landschaftlich reizvollen Rad- und Wanderwege, z. B. den geschichtlich bedeutsamen Grenzwanderweg „Grünes Band“ und den Ulstertal-Radweg geboten.

Landentwicklung Thüringische Rhön

Schwerpunkte

  • Bedarfsgerechte Neugestaltung des Wegenetzes
  • Zusammenlegung kleinteiliger Besitzstrukturen; in der Gemar­kung Buttlar beruht der Katasternachweis auf der Kataster-Urvermessung von 1850
  • Beseitigung von Nutzungskonflikten, die durch Gewässerverlegungen über privates Eigentum entstanden sind
  • Schaffung von Biotopverbundsystemen
  • Eigentumsrechtliche Neuordnung in der Ortslage
  • Beseitigung von Konflikten durch Restitutionsansprüche
  • Umsetzung des Modellvorhabens Ulster als Referenzprojekt für den Hochwasserschutz und die Verbesserung der Gewässerqualität entsprechend der europäischen Wasserrahmenrichtlinie
  • Renaturierung des Gewässers Taft
  • Förderung des sanften Tourismus durch Schaffung kombiniert nutzbarer Infrastruktur

Nachhaltigkeit

Renaturierung

Ulster

Die zur Sicherung der ehemaligen innerdeutschen Grenze begradigte Ulster (Gewässer I. Ordnung) wurde im Rahmen eines Modellprojektes zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie renaturiert. Die Uferbefestigung wurde abschnittsweise zurück gebaut, eine neue Schleife wurde angelegt. Mithilfe von ingenieurbiologischen Maßnahmen wurden Initiale geschaffen, die eine dynamische Entwicklung des Gewässers begünstigen.

Taft und Mansbach

Die Gewässer II. Ordnung wurden ebenfalls im Zuge der Sicherung der ehemaligen innerdeutschen Grenze begradigt und teilweise sogar verrohrt. Im Zuge der Flurbereinigung wurden naturnahe Gewässerläufe wieder hergestellt und genügend Raum für eine weitere dynamische Entwicklung geschaffen.

Foto Mitte: © LaNaServ

Hochwasserschutzmaßnahmen

Im Ergebnis des Hochwasserschutzkonzeptes mit Gewässerentwicklungsplan für die Gemeinde Buttlar sind Maßnahmen aufgegriffen worden, die mit der Flurbereinigung zur Umsetzung kommen.

Der Hubengraben

Der Hubengraben wird aus seiner Verrohrung auf den letzten 200 m bis zu seiner Mündung in die Ulster befreit und erhält eine Laufverlängerung. Damit wird bei Starkregenereignissen der Rückstau in die Ortslage minimiert.

Der Michelsberggraben

Der Michelsberggraben hat bisher immer wieder zu Überschwemmungen in der Ortslage geführt. Mit seiner Verlegung wird das Wasser vom Michelsberg oberhalb der Ortslage abgefangen und über Bermbach und Ulster um sie herumgeleitet.

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