Wie man Gebäude von Materialverbrauchern zu Materialbanken macht

Veröffentlicht am: 24/05/2022

Im europäischen Bauwesen fallen jährlich schätzungsweise 400 Millionen Tonnen Abfall an. Durch den Einsatz digitaler Modelle in Kombination mit der Kreislaufwirtschaft können 3.600 Tonnen Kohlenstoffemissionen bzw. 11,5 Millionen Euro eingespart werden – in einem einzigen Gebäude.

In Schweden wurde ein Lagerhaus im Zentrum Stockholms in das trendige Blique Hotel umgewandelt. Mithilfe eines digitalen Modells wurde entschieden, welche Teile des Gebäudes wiederverwendet bzw. recycelt werden sollten. Verglichen mit einem Neubau des Hotels konnten so insgesamt 3.600 Tonnen Kohlenstoffemissionen eingespart werden. Die vermiedenen Gesamtkosten für die Abfallentsorgung, neue Materialien und die Auswirkungen der Kohlenstoffemissionen auf die Gesellschaft belaufen sich auf 11,5 Millionen Euro – das entspricht 750 Euro pro Quadratmeter.

3600  Tonnen

eingesparte Kohlenstoffemissionen im Vergleich zum Neubau des Hotels

11.5  Mio. Euro

vermiedene Gesamtkosten für Abfallentsorgung, neue Materialien und Auswirkungen der Kohlenstoffemissionen auf die Gesellschaft

„Hätten wir einen Überblick über die Gebäude und ihre verfügbaren Materialien in ganz Europa, könnten wir Renovierung und Abriss besser auf die Baumaßnahmen abstimmen, die Verfügbarkeit von Materialien sicherstellen und durch die verstärkte Wiederverwendung von Baumaterialien eine große Menge an Kohlenstoffemissionen und Geld sparen. Wir müssen die Net-Zero-Emissionsziele erreichen und von der Verschwendung zur Ressourcennutzung übergehen. Dies gelingt uns, indem wir bei allem, was wir tun, zirkuläre Methoden anwenden.“

Elise Grosse, Head of Sustainability bei Swecos Architekten in Schweden

Der Schlüssel zum Erfolg sind Daten. Um Ressourcen und Werte in bestehenden Gebäuden zu finden, muss man sich mit den Daten auseinandersetzen. Diese können dann in Informationen und fundierte Entscheidungen umgewandelt werden, unabhängig davon, ob Sie ein Bauunternehmer, ein Investor, ein Designer, ein Planer, eine Kommune oder in irgendeiner anderen Weise an der Entwicklung von Gebäuden beteiligt sind.

Die gebaute Umwelt ist für etwa 40 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Angesichts des Klimawandels, neuer Vorschriften und steigender Kosten für neue Materialien ist es keine Option, so weiterzumachen wie bisher. Der neue Urban Insight-Bericht „Zukunftsgestaltung durch Kreislaufdaten“ bietet eine Momentaufnahme von Best-Practice- und Next-Practice-Instrumenten zur Erfassung der Informationen, die erforderlich sind, um Gebäude von Materialverbrauchern zu Materialbanken zu machen.

Er ist der erste Bericht in einer Reihe von Urban Insight-Berichten von Sweco zum Thema „Towards Circularity – Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft“, in denen Expert*innen konkrete Ideen, Lösungen und wissenschaftliche Erkenntnisse vorstellen, die für die Planung und Gestaltung sicherer und widerstandsfähiger städtischer Räume in Zukunft erforderlich sind.

Den vollständigen Artikel in englischer Sprache finden Sie hier.

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