Neubau des Leibniz-Zentrums für Photonik in der Infektionsforschung (LPI)
Veröffentlicht am: 14/07/2022
Auf dem Gelände des Universitätsklinikums Jena soll ein Neubau für das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) entstehen. Das LPI verfolgt das Ziel, mithilfe optischer Verfahren innovative Lösungen für Diagnostik, Monitoring und experimentelle Therapie von Infektionserkrankungen zu erforschen und zu entwickeln. Swecos Architekt*innen konnten den Auftrag für den Forschungsneubau gewinnen und übernehmen bei dem Projekt die Objektplanung in allen Leistungsphasen.
Innovative Forschungsinfrastruktur im Kampf gegen Infektionskrankheiten
Das Thema Infektionskrankheiten ist hoch aktuell. Sie zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit und stellen eine massive Bedrohung dar. Ursachen sind sowohl die Verbreitung (multi)resistenter Bakterien und Pilze als auch das Auftreten bisher unbekannter Erreger. Diesen Herausforderungen kann nur mit einem umfassenden, strategischen Ansatz begegnet werden, der neben infektionsmedizinischer Expertise auch neueste Entwicklungen im Bereich Photonik einschließt. Daher soll auf dem Campus Lobeda des Jenaer Universitätsklinikums ein Forschungsgebäude mit Labor- und Messarbeitsräumen, Büros sowie Konferenz- und Besprechungsräumen realisiert werden. Geplant ist eine neuartige Forschungsinfrastruktur, die nationalen und internationalen Nutzer*innen offensteht und die Infektionsforschung nachhaltig verbessern wird. Besonderer Wert wird auf die Vernetzbarkeit der einzelnen Ebenen, interdisziplinäres Arbeiten der Basistechnologien und Kommunikations- und Dokumentationsplattformen gelegt.
Biophotonischen Verfahren: hohe Anforderungen an Konstruktion und Technik
Die Anforderungen an die Konstruktion und technische Ausstattung des Gebäudes sind besonders hoch: Die biophotonischen Verfahren brauchen spezifische Umgebungsbedingungen wie Schwingungsarmut, eine hohe Temperaturkonstanz und eine relative Luftfeuchte mit sehr enger Schwankungshöhe. Wichtig ist daher die Abkoppelung der Schwingungen der Lüftungs- Kälte- und Kompressor-Anlagen vom Bauwerk und eine möglichst gleichmäßige Luftverteilung in den Laboratorien.
„Die Herausforderungen bei Bauten für Wissenschaft und Forschung bestehen darin, die höchst komplexen Anforderungen an Workflow und Arbeitsprozesse mit der Architektur, den bautechnischen und gesetzlichen Möglichkeiten sowie den Sicherheits- und Hygienebestimmungen zusammenzubringen.Wir freuen uns sehr, unsere langjährige Erfahrung bei der Planung von Labor- und Forschungsbauten bei dem Projekt einbringen zu können und so das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung dabei zu unterstützen, die Diagnostik und Behandlung von Infektionskrankheiten zu revolutionieren.“
– Waldemar Janotta, Ressortleiter Architektur bei Sweco
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das LPI im Rahmen der Nationalen Roadmap für Forschungsinfrastrukturen.