Neue Fuß- und Radwegbrücke von Potsdam nach Werder (Havel)
Die Vorbereitungen für den Neubau der Fuß- und Radwegbrücke über den Großen Zernsee von Potsdam nach Werder (Havel) schreiten weiter voran. Den drei am Projekt beteiligten Kommunen, die Landeshauptstadt Potsdam, die Stadt Werder (Havel) und die Gemeinde Schwielowsee, liegt nun der Fördermittelbescheid der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) vor. Die Sweco GmbH übernimmt für das Brückenbauwerk die Objekt- und Tragwerksplanung sowie die Verkehrsanlagenplanung.
Die Brücke wird als leichte Stahlkonstruktion mit einer Gesamtlänge von 110 Metern geplant. Sie wird einmal parallel zur bestehenden Eisenbahnüberführung der Deutschen Bahn Netz AG über den Großen Zernsee verlaufen. Die Brücke soll die Anbindung an den ÖPNV verbessern und die Verbindung der Kommunen untereinander stärken. Zudem soll der Fuß- und Radverkehr in der Region attraktiver und sicherer werden, denn bisher müssen Fußgänger und Radfahrer den viel zu schmalen Weg auf der Bahnbrücke mit den Treppenzugängen nutzen, um den Zernsee zu überqueren. Der Brückenneubau wird von den Wegen aus barrierefrei erreichbar und nachts beleuchtet sein. An zwei Stellen sind Ausweichstellen als „Aussichtskanzeln“ mit Sitzmöglichkeiten geplant.
Das Projekt stellte die Planer vor einige Herausforderungen: Zum einen mussten die sehr beengten örtlichen Verhältnisse und die schwierigen Baugrundbedingungen berücksichtigt werden und zum anderen gilt, es, die Schnittstellen zur Deutschen Bahn AG und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zu beachten. Auch Umweltbelange spielten eine wichtige Rolle. So mussten u.a. Maßnahmen zum Schutz eines Baumbestandes, von Zauneidechsen, Brutvögeln, Fledermäusen, Bibern und Insekten geplant werden. „Die neue Fuß- und Radwegbrücke über den Großen Zernsee ist ein sehr facettenreiches Projekt. Bei der Planung mussten wir viele verschiedene Faktoren berücksichtigen“, erzählt Harold Kötz, Ressortleiter Tragwerksplanung Wasserbauwerke & Spezialtiefbau bei Sweco in Hannover. „Das Baufeld war relativ eingeschränkt, u. a. da die neue Brücke parallel zur bestehenden Bahnbrücke verlaufen soll. Wir freuen uns, dass die nun Finanzierung gesichert ist und unsere Planung umgesetzt werden kann.“
Die Genehmigungsplanung soll im dritten Quartal 2020 abgeschlossen werden. Da der Brücken- und Wegebau nun ausgeschrieben werden kann, gehen die Planer davon aus, dass bis Ende September ein Auftragnehmer gefunden werden kann. Ab November dieses Jahres sollen die Abbrucharbeiten und die Baufeldfreimachung beginnen. Wenn alles weiterhin nach Plan verläuft, soll die Fuß- und Radwegbrücke einschließlich der Wegeanbindungen bis April 2022 freigegeben werden.
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