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Reduzierung von Infrastrukturemissionen als Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels

Schon jetzt machen die Infrastruktur-Sektoren in einem Land wie Großbritannien über 50 % der Treibhausgas-Emissionen aus. Bis 2050 könnten diese auf bis zu 90 % steigen. Es ist entscheidend, Kohlenstoffemissionen bereits in den frühesten Projektstadien zu erkennen und zu bewerten, da hier das größte Reduktionspotenzial besteht.

Im Global Risk Report 2020 des Weltwirtschaftsforums, der auf einer Umfrage unter 750 Experten und Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt basiert, sind erstmals die Klimakrise und ihre Folgen die fünf Hauptrisiken der nächsten zehn Jahre. Weltweit rufen daher immer mehr Regierungen, NGOs und andere Organisationen den Klimanotstand aus und verpflichten sich, CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Die damit verbundenen Kosten werden allerdings nur selten berücksichtigt.

Die Emissionen, die beim Bau der Infrastruktur entstehen, wurden bisher eher vernachlässigt. Es ist Zeit, das zu ändern. Um Emissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen, müssen wir die CO2-Emissionen angehen, die mit nationalen Infrastrukturbereichen wie Transport, Wasser, Entsorgung, Energie und Telekommunikationen einhergehen. Schon heute sind die Infrastruktur-Sektoren in einem Land wie Großbritannien für über 50 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Da die Bevölkerungszahlen in Städten rasant wachsen und der Bedarf an neuer und verbesserter Infrastruktur in Europa weiterhin besteht, könnte dieser Wert bis 2050 sogar auf 90 % ansteigen.

„Eine effizient geplante Infrastruktur kann sowohl Kosten als auch Kohlenstoffemissionen bis zu einem bestimmten Punkt reduzieren, indem z. B. Materialmengen oder die Bauzeit verringert werden. Aber wir müssen über den Emissionskosten-Kipppunkt hinausgehen, wenn wir das Netto-Null-Emissionsziel erreichen und die Klimakrise bewältigen wollen“, sagt Lewis Barlow, Mitglied der Institution of Civil Engineers (ICE) und Direktor Carbon & Sustainability bei Sweco UK.

Das Bauwesen hat sich durch die Digitalisierung rasant weiterentwickelt. Es ist an der Zeit, dass sich das CO2-Kostenmanagement diesem Prozess anschließt. Wir müssen die Auswirkungen von Planungsentscheidungen auf Kohlenstoffemissionen und Kosten schnell bewerten können. Deshalb entwickelt Sweco gerade Techniken mit parametrischem Design, um mit Hilfe von Algorithmen ideale Lösungen für Emissionskosten zu ermitteln. Mit der Zeit wird es möglich sein, maschinelles Lernen zu nutzen, um Kohlenstoffemissionen und Kosten zu optimieren. Bis dahin müssen wir das Kohlenstoffmanagement von Anfang an in unsere Planungsprozesse integrieren.

„Emissionskosten in der Infrastruktur: Der Schlüssel zum Erreichen der Klimaziele?“ ist der erste unserer Urban Insight Artikel zum Thema Klimaschutz, in dem Swecos Experten Daten, Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse zur Planung und Umsetzung sicherer und widerstandsfähiger urbaner Lebensräume beleuchten.

Den vollständigen Artikel in englischer Sprache finden Sie hier, eine deutsche Kurzfassung hier.

Hintergrund:
Urban Insight ist eine langfristige Kampagne mit jährlich wechselnden Themen, in denen Swecos Experten die Stadtentwicklung in Europa aus der Bürgerperspektive betrachten. Als Ansprechpartner steht Ihnen Herr Stephan Landau gerne zur Verfügung.