Staub in Gold verwandeln – die Kreislauffähigkeit von Infrastrukturmaterialien

Veröffentlicht am: 17/01/2023

Die zirkuläre Nutzung von Infrastrukturmaterialien könnte in Europa Kohlenstoffemissionen einsparen und die Rohstoffkosten um 6 Mrd. EUR jährlich senken.
Die Bodenschätze unter unseren Füßen stellen einen enormen Wert dar, der durch ihre Wiederverwendung sichtbar wird. Dies geht aus einem neuen Urban Insight Bericht von Sweco hervor, der sich mit der Kreislauffähigkeit von Infrastrukturmaterialien befasst.

Jedes Jahr werden in Europa 4,2 Milliarden Tonnen Zuschlagstoffe produziert. Dies entspricht 33 Matterhorngipfeln und man könnte damit ein ganzes Land von der Größe Dänemarks bis zu einer Tiefe von 33 cm jährlich bedecken.

Der europäische Sektor für Zuschlagstoffe arbeitet derzeit nur zu 7 % zirkulär – laut der European Aggregates Association ist jedoch eine Steigerung auf 20 % möglich. Im neuen Urban Insight Bericht “Zirkuläres Material in der Infrastruktur – der Weg in eine kohlenstofffreie Zukunft“ zeigt Sweco, dass durch eine Steigerung auf 20 % Zirkularität die Kosten für Neumaterial um bis zu 6 Milliarden Euro gesenkt und 546 Millionen Tonnen Zuschlagstoffe jährlich eingespart werden können. Das entspricht in etwa der Menge, die Deutschland jedes Jahr produziert.

„Zuschlagstoffe sind eine wertvolle Ressource, und die sich anbahnenden Kreislaufkonzepte können gegenüber heutigen Praktiken zu erheblichen ökologischen, finanziellen und gesellschaftlichen Verbesserungen führen. Selbst marginale Änderungen können aufgrund der großen Mengen, die verwaltet werden, zu signifikanten Einsparungen führen“

Karin Larsson, Team Managerin Abfall- und Ressourcenmanagement bei Sweco in Schweden.

In dem Bericht befasst sich Sweco näher mit zwei aktuellen europäischen Eisenbahnbauprojekten und zeigt auf, wie durch zirkuläre Maßnahmen Emissionen und Kosten reduziert werden können. Angesichts des Umfangs großer Infrastrukturprojekte führt bereits eine Reduzierung der Transportkosten um 1 % zu einer erheblichen Verringerung der Kohlenstoffemissionen und -kosten. Im Falle eines großen Eisenbahnprojekts in Europa würde dies den Transport von Zuschlagstoffen um 347.000 km reduzieren und damit 3,2 Millionen Euro und 1.500 Tonnen CO2e einsparen.

„Eine solche Reduzierung von einem Prozent durch zirkuläre Maßnahmen ist in vielen Projekten möglich, und das Potenzial ist um ein Vielfaches höher“, sagt Karin Larsson. Schon geringfügige, individuelle Einsparungen führen zu erheblichen Vorteilen, ökologisch wie wirtschaftlich.

Um diesen wichtigen Wandel zu beschleunigen, hat Sweco eine Aktionsliste erstellt, die auf mehr Kreislaufwirtschaft in den folgenden Bereichen abzielt:

  • Verordnungen und Richtlinien, Beschaffung und Spezifikation
  • Kollaboration, Datennutzung and digitale Tools
  • Finanzinstrumente, finanzielle Anreize und Planung
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