Sweco gewinnt Architekturwettbewerb
U5-Haltestelle Stephansplatz, Hamburg
In einem international besetzten Teilnehmerfeld hat Sweco den 1. Preis beim Planungswettbewerb für die architektonische und freiraumplanerische Gestaltung des Neubaus der U5-Haltestelle Stephansplatz in Hamburg gewonnen. Sweco hat mit einem international besetzten und eingespielten Team aus Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen und Lichtplaner*innen einen Entwurf entwickelt, der die Jury überzeugt hat.Die Hamburger Hochbahn AG hat Sweco offiziell mit dem raumbildenden Ausbau sowie der Freianlagen- und Lichtplanung für die Station beauftragt.

Fakten zum Projekt
Auftraggeber
Hamburger Hochbahn AG
Projektzeitraum
2025 – vsl. 2029
Fachbereiche
Preise
1. Preis beim Planungswettbewerb
Unsere Leistungen
Raumbildender Ausbau, Freianlagen, Lichtplanung
Geplante Inbetriebnahme der Gesamtstrecke
Ca. 2040
Die Linie U5 in Hamburg: Deutschlands größtes U-Bahn-Projekt
Um die nachhaltige Mobilität auf der Schiene zu fördern und dem Mobilitätsbedarf einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden, ist in Hamburg der Neubau der U-Bahn-Linie U5 geplant. Die Linie U5 soll von Bramfeld im Nordosten quer durch die Stadt bis zu den Arenen im Westen Hamburgs führen. Mit 22 neuen Haltestellen auf einer 25 Kilometer langen Strecke ist sie Deutschlands größtes U-Bahn-Projekt.
Ausgezeichneter Architekturentwurf der U5-Station Stephansplatz
Der Neubau des 4-gleisigen U-Bahnhofes für die Linien U1 und U5 liegt im Innenstadtbereich und erstreckt sich entlang des Alten Botanischen Gartens vom Bahnhof Dammtor bis zum Stephansplatz. Die durch den Neubau erforderlichen Einbauten werden sensibel in den stadtgestalterisch bedeutenden Freiraum eingefügt. Anpassungen an der Oberfläche erfolgen zurückhaltend. Neuanpflanzungen orientieren sich bei der Verwendung von Stauden, Gräsern und Sträuchern an der bestehenden Situation. Die neue Lage parallel zum Hauptkorridor weist wie bisher den Weg zum Dammtorbahnhof.

Innovatives Designkonzept: Modernes Farb- und Lichtkonzept
Nur wenige Meter vom Alten Botanischen Garten entfernt, jedoch unter der Erde gelegen, verbirgt sich ein ganz anderes, technisches Szenario: die U-Bahnstation Stephansplatz, die künftig mit ihrer viergleisigen Bahnsteiganlage und Raumhöhen von über 9 m einen hallenartigen Charakter erhält. Die Innenraumgestaltung konzentriert sich auf das Leitmotiv von KOMOREBI mit der Assoziation von Sonnenlicht, das durch einen Blätterbaldachin fällt. Dafür wird die Decke gestalterisch inszeniert. Sie bildet ein Blätterkleid im Verlauf der Jahreszeiten ab. In der nördlichen Schalterhalle erscheint es frühlingshaft in unterschiedlichsten frischen Grüntönen und teils mit Blüten. Helle Schimmer symbolisieren das einfallende Licht, das zu den Ausgängen zunimmt. Die Bahnsteighalle erscheint im dichten Sommergrün. In Richtung der südlichen Schalterhalle lassen zunehmend goldene und rötliche Schimmer den Herbst erahnen. Die Umsetzung erfolgt durch eine Deckenkonstruktion, welche aus einzelnen, kleinen vertikalen Plättchen besteht, die jeweils orthogonal zueinander montiert sind. Das Motiv des Blätterbaldachins wird in Bildpunkte aufgelöst und auf eine begrenzte Farbpalette reduziert.
Im Bereich der nördlich gelegenen Schalterhalle schafft ein seitlich verglastes Oberlicht visuelle Bezüge zwischen Innen- und Außenraum und das Thema KOMOREBI wird durch echtes Tages- und Sonnenlicht verstärkt. Die seitliche Verglasung wird an der Oberfläche unauffällig in die artifiziell geformte Topografie integriert. Eine zurückhaltende Gestaltung der weiteren Raumflächen und Elemente bringt den Eindruck des Blätterbaldachins bestmöglich zum Ausdruck.
KOMOREBI
KOMOREBI
Der Leitgedanke des Entwurfs von Sweco bezieht sich auf den unmittelbar angrenzenden Alten Botanischen Garten mit seinem Baumbestand und das japanische Wort „KOMOREBI“, das Sonnenlicht beschreibt, das durch die Blätter der Bäume gefiltert wird. Ein lichtdurchfluteter Blätterbaldachin prägt den hallenartigen Charakter des neuen U-Bahnhofs Stephansplatz und vermittelt den vielen Menschen für den Moment des Aufenthalts oder Transfers einen Eindruck der unmittelbaren Umgebung.

Nachhaltiger U-Bahn-Bau: Ressourcenschonendes Konzept für den Neubau der U5
Mit dem Planungskonzept wird keine zusätzliche Fläche versiegelt und der Grünflächenanteil bleibt nahezu identisch. Die Planung des Außenraums orientiert sich stark an den bestehenden Strukturen mit dem Ziel, Bauteile wie Kantsteine, Pflasterbeläge und Sitzmöglichkeiten zurückzubauen, zu lagern, zu reinigen und soweit möglich wiederzuverwenden. Im Stationsausbau bildet die Decke das zentrale Gestaltungsmotiv. Es wird ein dreidimensionaler Effekt bei sparsamen Materialverbrauch erzielt. Die demontierbaren Elemente ermöglichen eine Wiederverwendbarkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Zwischen den Deckenelementen werden leicht zugängliche Leuchten installiert, die eine unkomplizierte Instandhaltung sicherstellen. Die Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung reduziert die Anzahl der benötigten Lampen und optimiert die Beleuchtungsstärke auf den Bahnsteigen, was zu einer hohen Energieeffizienz führt.


Technische Daten
- Neubau der viergleisigen U-Bahnhaltestelle Stephansplatz in Innenstadtlage
- Umsteigeknoten zwischen den Linien U1 und der neuen Linie U5
Haltestelle in Tunnellage, bestehend aus
- Bahnsteigebene (Länge 125 m, Breite ca. 38 m, Höhe bis ca. 9,5 m)
- Schalterhalle A
- Schalterhalle B
