Sweco erstellt Baupotenzialregister für den Landkreis Kleve
Veröffentlicht am: 22/05/2025
Um dringend benötigte Wohnraumflächen zu identifizieren und effizient zu nutzen, haben das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) das Modellprojekt Baupotenzialregister gestartet. Als eine der ausgewählten acht Modellkommunen erhält auch der Landkreis Kleve eine Förderung. Sweco wurde daher von der Kreisverwaltung Kleve damit beauftragt, ein Baupotenzialregister aus vollvektoriellen XPlanungsdaten in 3D zu erstellen.
Modellprojekt zur Ermittlung von Baupotenzialen
In vielen Stadtteilen gibt es ungenutzte Flächen, die für Wohnbebauung geeignet sind, sei es durch Baulücken, Nachverdichtungs- oder Brachflächen. Die Ermittlung solcher Flächen war bisher ein kleinteiliger und aufwändiger Prozess. Das Modellprojekt soll erproben, wie durch automatisierte Verfahren die Erstellung und Pflege von Baupotenzialregistern erleichtert werden kann. Ziel ist es, Informationen zu bebaubaren Grundstücken in einer digitalen Plattform für den Wohnungsbau zusammenzuführen und automatisiert zu aktualisieren.
Digitale Lösungen für mehr Wohnraum
Bei dem Projekt für den Landkreis Kleve hat Sweco alle drei ausgeschriebenen Lose gewonnen und wird die Bausteine 2 und 3 bearbeiten. Im ersten Baustein wird ein PlugIn für das Open-Source 3D-Stadtmodell (VC Map) entwickelt, bei dem die Baupotenziale durch die gemeinsame Darstellung der Bebauungsmöglichkeiten zusammen mit der Bestandsbebauung – direkt im Browser – visualisiert wird. Im zweiten Baustein wird mittels FME analysiert, welche Potenziale in Flächen, die innerhalb eines Bebauungsplans liegen, noch nicht ausgenutzt werden. Dazu werden sogenannte 3D-Kuben erzeugt, die zeigen, wie viel auf einem Grundstück maximal gebaut werden dürfte. Anschließend werden diese Kuben im Abgleich mit der Bestandsbebauung analysiert, um daraus die tatsächlichen Baupotenziale zu berechnen. Im dritten Baustein werden diese Baupotenziale schließlich auch für nicht beplante Bereiche ermittelt. Dafür wird ebenfalls FME eingesetzt.
Die ermittelten Baupotenziale werden anschließend durch das Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein als Webservice und im 3D-Stadtmodell des Geoportal zur Verfügung gestellt.
„Dieses Modellprojekt zeigt, wie Digitalisierung die Ermittlung von Baupotenzialen revolutionieren kann. Wir freuen uns, unsere Expertise in diesem zukunftsweisenden Vorhaben einzubringen und die Kreisverwaltung Kleve bei der effizienten Nutzung von Baupotenzialen zu unterstützen. Mit dem Einsatz fortschrittlicher Technologien und Methoden können wir dem Wohnraummangel entgegenwirken und einen Beitrag zur Entwicklung smarter Städte leisten.“
Martin Heußner, Teamleiter GIS | Digital Solutions bei Sweco in Dortmund.