23/06/2025

Lesezeit 5min

Gina Borchert

Gina Borchert

Marketing & Kommunikation

Ingenieurinnen gesucht: Warum sich der Einstieg in die Planung lohnt

Von Digitalisierung bis Nachhaltigkeit: Wie Frauen den Wandel im Ingenieurwesen mitgestalten

Der International Women in Engineering Day am 23. Juni bietet eine gute Gelegenheit, über die Bedeutung und Entwicklung des Ingenieurberufs zu sprechen. Die Anforderungen an das Ingenieurwesen verändern sich – Digitalisierung, Nachhaltigkeit und globale Zusammenarbeit prägen den Berufsalltag. Gleichzeitig bleibt das Ziel klar: innovative Lösungen für die Welt von morgen gestalten. Im Interview berichtet unsere Kollegin Melanie Rust aus der Praxis, warum das Ingenieurwesen ein vielseitiger und zukunftsorientierter Berufszweig ist und warum es sich lohnt, diesen Weg einzuschlagen.

Hallo Melanie, wie bist du dazu gekommen, eine Karriere im Ingenieurwesen einzuschlagen?

Hallo Melanie, wie bist du dazu gekommen, eine Karriere im Ingenieurwesen einzuschlagen?

Ich habe mir damals ein Buch über mögliche Studiengänge genommen und überlegt, wo meine Interessen und Schwerpunkte liegen. Mit Mathe, Physik, Kunst und ein wenig handwerklichem Geschick bin ich gedanklich erst bei der Architektur gelandet, wurde dann aber von einer Freundin überzeugt, mit ihr zusammen Bauingenieurwesen zu studieren. Ihr Vater war Bauingenieur.

Melanie Rust

Was fasziniert dich an deinem Beruf am meisten? Warum lohnt sich eine Karriere im Ingenieurwesen?

Mein Beruf ist vielseitig und abwechslungsreich. Wenn man möchte, kann man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen, im Team oder auch allein.

Besonders schätze ich, wie zukunftsorientiert die Arbeit im Ingenieurwesen ist und welche Verantwortung wir tragen, etwa in Bezug auf Nachhaltigkeit. Als Ingenieurinnen und Ingenieure haben wir die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, aktiv die Gestaltung unserer Umwelt und Zukunft mitzuprägen und somit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Genau das macht eine Karriere im Ingenieurwesen für mich so spannend.

Welches Klischee über Ingenieurinnen kannst du absolut nicht mehr hören – und was ist die Realität?
Ein Klischee, das ich nicht mehr hören kann, ist, dass der Ingenieurberuf ein Männerberuf und für Frauen zu technisch und zu komplex sei. Oder dass Frauen auf der Baustelle nichts zu suchen haben, weil sie nicht stark genug sind und sich nicht durchsetzen können. Meine Wahrnehmung ist mittlerweile eine ganz andere: Im Berufsalltag erlebe ich die Zusammenarbeit auf Augenhöhe, und in vielen Bereichen ist die Frauenquote inzwischen ausgeglichen. Technisches Verständnis, Durchsetzungsvermögen und Kommunikationsstärke sind keine Frage des Geschlechts, sondern der Persönlichkeit und Qualifikation.

Die Zukunft des Ingenieurwesens wird immer digitaler.

Wie sieht für dich die Zukunft des Engineerings aus – und welche Rolle spielen Frauen darin?
Die Zukunft wird auch hier immer digitaler. Moderne Technologien ermöglichen es uns, viele Aufgaben automatisiert zu bearbeiten, Daten effizient zu speichern, zu analysieren und innerhalb von Sekunden darauf zuzugreifen – sei es bei der Planung mit sich immer weiter entwickelnder Software, die Zugriff auf Datenbanken und digitalisierten Vorschriften bietet, oder auch auf der Baustelle mit digital gesteuerten Maschinen oder Robotern.

Deshalb brauchen wir Fachkräfte, die neben dem Verständnis für das Ingenieurwesen auch über technisches Know-how verfügen und in der Lage sind, die digitalen Herausforderungen zu meistern. Die Möglichkeit, jederzeit und von überall zu kommunizieren und zu arbeiten, schafft zudem neue Freiräume, um traditionelle Berufsbilder und familienbedingte Strukturen flexibler zu gestalten.

Um in der Ingenieurwelt leistungsstark und zukunftsfähig zu bleiben, sind sowohl qualifizierte Fachkräfte als auch der digitale Fortschritt unverzichtbar – und dabei spielt die Frau als Ingenieurin eine große Rolle.

Du warst lange in der klassischen Planung tätig und hast nun bei Sweco das Team „BIM | Digital Solutions“ mit aufgebaut. Wie kam es zu diesem Schritt?
Nach vielen Jahren in der Planung entstand bei mir der Wunsch, Prozesse gezielt zu optimieren, neue, digitale Ansätze zu entwickeln und Standards zu schaffen, die die tägliche Projektarbeit erleichtern. Mit dem Aufbau des Teams „BIM | Digital Solutions“ konnte ich genau das umsetzen – und gleichzeitig mein Wissen weitergeben, besonders an Berufseinsteiger*innen.

Mich treibt die Neugier auf neue Softwarelösungen, digitale Bauplanung und die Chance, die Zukunft unserer Branche aktiv mitzugestalten. Der internationale Austausch ist dabei besonders spannend: Zu verstehen, wie in anderen Ländern geplant und gebaut wird, hilft uns, auch hier neue Effizienzpotenziale zu erkennen und zu nutzen.

Was schätzt du an deinem Arbeitsumfeld bei Sweco ganz besonders?
Bei Sweco schätze ich besonders das kollegiale und respektvolle Miteinander. Wir arbeiten in einem Umfeld, das von Vertrauen und Teamgeist geprägt ist. Der offene Austausch im Team sowie die gegenseitige Unterstützung schaffen eine Arbeitsatmosphäre, in der man sich wohlfühlt und konzentriert an gemeinsamen Zielen arbeiten kann.

Angenommen, du könntest deinem jüngeren Ich einen Ratschlag mit auf den Weg geben – was wäre es?
Ich würde meinem jüngeren Ich raten, während oder nach dem Studium praktische Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Gleichzeitig würde ich aber immer wieder diesen Beruf und auch ein Planungsunternehmen wie Sweco wählen. Die Kombination aus technischer Herausforderung, Teamarbeit und der Möglichkeit, Projekte aktiv mitzugestalten, ist für mich nach wie vor genau richtig.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke!

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